... im Live-Podcast: Silvia Kolb, Bühne statt brauner Tüte & die Erleichterung: „Ich bin nicht allein“

Shownotes

**Premiere geglückt! **

„Adrian lädt ein…“ war zum ersten Mal live vor Publikum– in der Freihofhalle Waltersweier bei Offenburg, im Rahmen der Buchpräsentation von Silvia Kolb.

Gemeinsam mit Moderator Markus Knoll (Schwarzwald Radio / Hitradio Ohr) haben wir einen Abend gestaltet, der das Thema Depression aus der Verpackung holt: offen, würdevoll, mit der nötigen Ernsthaftigkeit – und (ja!) mit Raum für ein Lächeln.

Silvia nimmt uns mit an ihren Wendepunkt: Jahre der Überforderung, Symptome, die sie lange ignoriert hat – bis nichts mehr ging und sie akut in die Klinik musste. Die Erleichterung: „Ich bin nicht allein“. Von dort aus beginnt ihr Weg zurück "ins Leben" – mit Therapie, auch Medikamenten und einem für sich im Laufe der Zeit entwickelten Werkzeugkoffer für den Alltag. Heute spürt sie Warnzeichen früher, zieht rechtzeitig die Reißleine und hat für den Notfall einen klaren Plan – privat wie unternehmerisch.

Wir sprechen über Rollen und Verantwortung: Unternehmerin, Mutter, Partnerin – und auch darüber, wie man Kindern ehrlich und kindgerecht erklärt, was los ist, ohne sie zu belasten.

Wir sprechen über Schlaf, Kopfschmerz, Grübelschleifen, über Achtsamkeit, Spaziergänge, Bäder und das tägliche Tagebuch, das Dankbarkeit, Routinen und Reflexion verbindet – nicht als Allheilmittel, sondern als Stabilisierung im Alltag. Und wir sprechen auch offen über den Umgang mit Trauer: Wie dieselben Werkzeuge in akuten Lebenskrisen helfen, ohne dabei Gefühle wegzudrücken.

Ein Live-Abend darüber, wie man mit Depression leben kann – ohne sich zu verstecken – trotzdem! Mit einer klaren Botschaft: Holt das Thema "aus der braunen Tüte". Sprecht darüber. Sucht Hilfe. Für euch selbst – und für die, die euch lieben.

🙏 Danke

Ein großes Dankeschön geht an Markus Knoll (Schwarzwald Radio / Hitradio Ohr) für die Moderation und den starken Rahmen des Abends – und an alle Helferlein, Unterstützenden und natürlich an unser wundervolles Publikum und die vielen schönen Rückmeldungen! Danke, dass ihr diesen Auftakt möglich gemacht habt!

**Ihr wollte Silvias Buch? ** Schreibt ihr und erfahrt mehr darüber unter: www.silviakolb.de

Folgt ihr auch gerne auf Instagram: @sikolb

Hilfe & Anlaufstellen (Betroffene & Angehörige)

Stiftung Deutsche Depressionshilfe – Informationen, Tests, Hilfsangebote: www.deutsche-depressionshilfe.de

DepressionsLiga e. V. – Erfahrungsaustausch & Betroffenenstimme: www.depressionsliga.de

BetterHelp – Online-Therapie-Angebote: www.betterhelp.com/de

Telefon-Seelsorge (kostenfrei, rund um die Uhr): 0800 111 0 111 · 0800 111 0 222 · 116 123

Akute Gefahr / Notfall: 112 (Rettungsdienst)

(Hinweis: Hilfe holen ist Stärke. Wenn du unsicher bist, ruf an – und lass dich weiterleiten.)

Viel Spaß beim Zuhören und Weitertragen! Danke, dass ihr dabei ward und für eure Treue und Unterstützung!

Für Tipps zu spannenden Personen, die ich unbedingt einladen sollte, gern eine Nachricht an mich an: info@adrian-hoffmann.de

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Transkript anzeigen

00:00:02: Das geht ja fast automatisch hier, wunderschön.

00:00:03: Perfekt, Perfekt.

00:00:04: Den ersten Applaus uns heute Abend bitte hier an Stefan Gold, äußeren, fleißigen Oppositeuren.

00:00:13: Damit herzlich willkommen heute Abend in dieser

00:00:16: großartigen

00:00:17: Halle zu Waltersweil.

00:00:18: Und was geht's jetzt heute?

00:00:20: Hallen, Hallma, Isnet, Seniorturnen, nein, Depressionen.

00:00:27: Na super.

00:00:27: Jetzt müssen wir mal vorhersagen, können Sie heute über Depressionen reden?

00:00:31: Also jetzt geht man mal zu einer ersten Veranstaltung und dann hüpft dieser Radio-Furzi

00:00:36: wieder auf der Bühne.

00:00:39: Entspannt euch?

00:00:40: Das hat alles einen Hintergrund.

00:00:41: Also zum einen ist es die Musik.

00:00:43: Radio ist Musik und Musik kann in vielen Lebenslagen ganz ganz viel Gutes bewirken und das hilft nicht nur bei Depressionen.

00:00:51: Radio ist insbesondere Schwarzwaldradio, ist ganz ganz viel Musik.

00:00:54: und dann noch das andere

00:00:55: Thema.

00:00:56: Ich habe in meinen mittlerweile über thirty-fünf Jahren nicht im Geschäft bin.

00:01:00: Viele Künstler, viele Akteure, viele Menschen auf der Bühne kennen, gelernt auch viele Radio-Kollegen und Kollegen, die genau mit diesem Thema ganz, ganz eng zu tun hatten, weil sie selbst davon betroffen waren.

00:01:09: Und deswegen war es mir in Anliegen auch heute hier, so ein bisschen den Intenser

00:01:12: zu machen.

00:01:14: Heute reden wir über Thema, dass viele lieber wegschieben und genau deshalb ist es so wichtig drüber

00:01:20: zu sprechen.

00:01:20: Keine Sorge, das ist keine Drehenbrüseveranstaltung.

00:01:23: Wir holen nicht, wir reden.

00:01:25: Und wahrscheinlich

00:01:26: werden wir auch ein bisschen lachen.

00:01:27: Ich denke schon, es sollten wir auch tun, ein bisschen lächeln.

00:01:30: Depressionen, das muss irgendwie salonfähig werden.

00:01:33: Genauso wie Rückenschmerzen oder Migräne mit Aura, Sachen, wo man selbstverständlich in der Gesellschaft mit umgeht.

00:01:40: Ihr seid, wir sind nicht alleine.

00:01:41: Das ist schon die Botschaft am

00:01:42: Anfang.

00:01:43: Natürlich,

00:01:44: das wissen wir alle, ist der Einstieg.

00:01:46: leichter für ein Small-Tourers-Adventure als vierzehn Tage auf den malediven, hammerbräute, superstrände Megacocktails.

00:01:53: Wahnsinn Sonnenuntergänge als Jörg und Tach.

00:01:55: Ich hab Depressionen.

00:01:57: Ist jetzt nicht so der große Waufaktor?

00:02:00: Geht ja schon mal so eine Abendveranstaltung los.

00:02:02: Ja, soll ich da jetzt wirklich hingehen, wenn ich mich da sehen lasse?

00:02:05: Ja, dann

00:02:06: vielleicht die Nachbarn oder ich hab das vielleicht auch und dann... Alles für lecker Quatsch.

00:02:12: Aus dem gleichen Grund haben damals Erotikläden, diese Hochglanzmagazine, auch immer diese braunen Tüten gesteckt.

00:02:19: Die älteren Lachen, die war damals kundisch, oder die Amis, die bis heute Altflaschen im Papier einwickeln, was zur Folge hat.

00:02:27: Jeder, der mit einer eingewickelten Flasche mit diese braunen Tüten durch die Stadt läuft, weiß mir genau, ich weiß, wo du warst und ich weiß, was du da hast.

00:02:34: Und aus diesem Grund wollen wir heute nichts

00:02:37: verpackt

00:02:38: lassen.

00:02:39: Wir lassen die Verpackung weg und damit sind wir beim letzten guten Grund.

00:02:42: Und dieser Grund, warum ich mich sehr freue, heute hier zu sein, heißt tatsächlich Silvia Kolb.

00:02:47: Wir haben uns vor

00:02:48: vielen Jahren

00:02:49: kennengelernt, mittlerweile schätzen und lieben.

00:02:52: Wir sind ziemlich dicke miteinander und ich habe erst ganz, ganz viel später, kam das Gespräch irgendwie drauf, dass Silvia Depressionen hatte, Depressionen hat.

00:03:02: Und vorher hatte ich da nicht die geringste Ahnung, aber da war auch nichts übertünchtes dabei.

00:03:06: Das war einfach der Umgang damit.

00:03:07: Deswegen lief da, glaube ich, so einiges richtig und deswegen der zweite große Applaus geht einfach an die Gastgeberin

00:03:13: heute Abend.

00:03:14: Ich finde es eine großartige Nummer, sich hierher zu stellen, einfach zu sprechen.

00:03:18: Jetzt beiseite ihr dran.

00:03:26: Wie Frau Schwarzwaldwürze, die viele von Ihnen oder von euch kennen und lieben ihr eigenes Leben, wie der aufgewürzt hat, dass es wieder schmeckt, das erfahren wir jetzt trotzdem.

00:03:35: Glücklich, erfolgreich, alles.

00:03:38: Hier schon jetzt meine Helden des Abends.

00:03:40: Silvia Kolb und ihr Boss, Podcast, Gastgeber, Adrian Hoffmann.

00:03:44: Sehr willkommen.

00:03:51: Ich muss ja mal hier das Mikro hochfahren, damit ihr mich auch hört oder uns hört.

00:04:00: Also ich glaube zuallererst mal Silvia, da spreche ich sicherlich für uns beide.

00:04:06: Bin ich unglaublich glücklich und möchte euch von Herzen Danke sagen, dass ihr ja zu einer ganz besonderen Folge von Adrien Let Ain heute gekommen seid und da spiel ich eigentlich gar nicht so eine Hauptrolle, sondern wie der Markus es schon angekündigt hat, du, liebe Silvia, denn du hast ein Buch geschrieben und um das soll es heute gehen, aber nicht nur um dieses Buch, sondern um deinen ganzen Weg, den ich beeindruckend finde.

00:04:28: und ich bin ehrlich, Ich bin gern auf der Bühne, aber ob ich mich mit diesem Thema auf eine Bühne setzen würde, vor Menschen und Fragen beantworten.

00:04:37: Also, großer Respekt an dich.

00:04:38: Ich möchte erst mal euch allen herzlichen Dank aussprechen, dass ihr gekommen seid, dass ihr den Weg hier auf euch genommen habt.

00:04:45: Und viele sind ja dabei, die Adria Anledein schon kennen.

00:04:48: Ich weiß nicht, wer von euch kennt Adria Anledein?

00:04:52: Es freut mich natürlich besonders.

00:04:54: Gleichzeitig, denke ich, alle, die es noch nicht kennen, die darf ich einfach einladen.

00:04:58: Und ich glaube, wir zwei haben heute einen schönen Start miteinander, einen schönen Abend auch mit euch allen hier.

00:05:04: Und wie der Markus das schon angekündigt hat, es wird nicht bemitleidend.

00:05:07: Also alle, die deswegen gekommen sind, die dürfen jetzt wieder gehen.

00:05:11: Sondern es wird ein super sympathischer Abend, bei dem wir beide uns über deinen Weg über das Thema Depressionen unterhalten.

00:05:17: Und so viel sei gesagt, auch bei mir ist dieses Thema nicht fern.

00:05:20: Also da möchte ich gleich mal mit dem Tabu aufräumen, sowohl familiär.

00:05:24: als auch persönlich.

00:05:25: Und deswegen finde ich es einfach schön, dass wir zwei uns hier gefunden haben.

00:05:28: Herzlichen Dank und nochmal für dich.

00:05:30: Dein Applaus.

00:05:31: Ich würde sagen, wir steigen ein hier bei Adriane Blatt ein.

00:05:34: Danke schön, lieber Adriane, dass ich heute bei dir zu Gast

00:05:37: sein darf.

00:05:40: Liebe Silvia, ich habe es schon angedeutet und auch der Markus, du hast am heutigen Abend eine besondere Rolle in der Form, dass wir nicht nur über dein Buch sprechen, du bist auch Unternehmerin.

00:05:51: Du bist jetzt auch Buchautorin, also du hast in deinem Leben mehrere Rollen und mitunter bist du denke ich auch Mutmacherin.

00:05:58: Denn ja, vor allem bist du für mich auf jeden Fall eine Frau, die keine Angst davor hat, auch ehrlich zu erzählen.

00:06:05: Das ist auch ein wichtiger Schritt und damit anderen Menschen nämlich Kraft zu schenken.

00:06:08: Du hast schon Feedbacks bekommen, wir wollen noch nicht so weit vorausnehmen, dass Menschen dir unglaublich dankbar sind, dass du dieses Buch geschrieben hast, dass sie sich verstanden fühlen und dass du selbst auch überrascht warst, dass es so viele Menschen auch in deinem Umfeld betrifft, die dank deinem Buch vielleicht jetzt einen ersten Schritt zur Sichtbarkeit, was das Thema angeht, auch hier in der Region bekommen haben.

00:06:29: Und mit trotzdem glücklich erfolgreich alles.

00:06:32: Ja, klärst du aus meiner Sicht nicht nur über Depressionen auf, sondern du nimmst die Leser mit, in eine Welt auch zwischen dunklen Tagen, die du hattest und hast innere Kämpfe, Hoffnung natürlich auch dabei und auch ein kraftvolles.

00:06:47: Trotzdem ist ja auch mit bei dir im Buchtitel verewigt.

00:06:50: Es ist eine Geschichte von dir, die eben nicht zerbricht, wie ich finde, sondern eher auf... richtig mit leeren Floskeln vielleicht aufräumt.

00:06:59: Die Haltung zeigt die Mut und auch einen klaren Blick auf das Thema gibt.

00:07:03: Und ja, in deinem Leben, gerade auch als Unternehmerin, da einfach auch klarmast, auch in der Geschäftswelt, wo es noch oft ein Thema ist, dass es kein Tabu sein sollte.

00:07:13: Und deswegen gehen wir dir heute Raum, Sprache und auch einen ehrlichen Austausch miteinander.

00:07:18: Wir werden darüber sprechen für euch alle wie gelingt ein Leben mit Depressionen, vielleicht gerade unter den verschiedenen Rollen als Mensch, als Mutter, als Unternehmerin.

00:07:27: Welche Rolle spielen dabei oder haben gespielt?

00:07:30: für dich Familie, Freundeskreis, generelles Umfeld oder auch eigene Stimmen, mit denen du ja auch irgendwie dann zu kämpfen hast.

00:07:38: Und wir schaffen natürlich als Gesellschaft auch einfach dieses Thema aus dem Weg, nicht mehr mit Angst und Mitleid zu begegnen, sondern einfach mit Offenheit und hoffentlich auch ganz viel Verständnis für alle Menschen, die das betrifft.

00:07:50: Und da blicken wir heute gemeinsam hinter die Kulissen hier.

00:07:52: Liebe Silvia, ich möchte mit dir einfach mal einsteigen, nämlich direkt an den Wendepunkt eigentlich, und zwar den Wendepunkt im Form deiner Erkrankung eben an Depressionen.

00:08:03: Nimm uns doch mal mit.

00:08:04: wie sich eben genau dieser Moment angefühlt hat oder ob du es überhaupt realisiert hast in dem Moment, dass du gesagt hast, letztendlich heutiges Ergebnis, ich mache da draußen Buch.

00:08:15: Also wo hat dieser Weg begonnen?

00:08:16: Wo wurde dir klar zum ersten Mal, oh, irgendwas stimmt da nicht?

00:08:22: Naja, dass irgendetwas nicht stimmt, das war mir sehr lange schon klar.

00:08:28: Aber ich denke, damals, wenn ich zwanzig Jahre zurückdenke, mir war einfach nicht klar, was.

00:08:33: Ich wusste, dass etwas nicht stimmt, ich fühle mich nicht wohl, mir geht es schlecht, ich bin traurig, ich bin niedergeschlagen, ich kann nicht schlafen, aber zu dem Zeitpunkt, ich wäre mir einfach blöd vorgekommen, zu meinem Hausarzt zu gehen und zu sagen, irgendetwas stimmt nicht, ich kann mir nicht mal die Zähne putzen, weil ich damals einfach nicht wusste, dass das ein Symptom sein kann.

00:08:59: Und hätte ich das mal bloß gemacht, wäre ich damals schon zu meinem Hausarzt gegangen und hätte das gesagt, dann hätte man mir vielleicht viel früher schon helfen können.

00:09:08: Und das war mitunter auch ein Grund, warum ich dann auch das Buch geschrieben habe, weil ich glaube, dass ganz viele Menschen vielleicht jetzt am Anfang dieser Reise sind.

00:09:21: Und das Buch ist auf eine Art geschrieben, dass es mir, hätte ich es vor zwanzig Jahren gehabt oder lesen können, hätte es mir viel geholfen und wäre mir viel erspart geblieben.

00:09:32: Ich glaube einfach, dass das Menschen oder die Gesellschaft viel zu wenig weiß.

00:09:39: Wie können die Symptome aussehen?

00:09:41: Welche Möglichkeiten gibt es?

00:09:43: Wie kann einem geholfen werden?

00:09:45: Und ja, deshalb habe ich es als eine gute Idee gefunden, das Ganze in ein Buch zu.

00:09:51: Schreiben?

00:09:52: Ja.

00:09:52: Und ich denke vielleicht auch gleichzeitig, es ist ja auch dein Mittel, nochmal mit dem Thema umzugehen, auch dir klar zu werden, was heißt das, was hat dir auch geholfen letztendlich.

00:10:02: Gerade dann, wenn du natürlich wieder in Situationen kommst, wo du merkst, oh, jetzt brauche ich die kleinen Helferleihen, weil ich selber nicht mehr schaffe.

00:10:08: Du hast schon beschrieben, dir war das gar nicht bewusst oder es gab niemand, der dir in der Form ein Gesicht gegeben hat für die Erkrankung Depression.

00:10:17: Wie war das dann für dich?

00:10:18: Also war das dann der erste Weg wirklich zum Arzt?

00:10:21: Oder hast du da erst mal mit dir selber ausgemacht?

00:10:23: Nö, also ich habe einfach alle körperlichen, also alle Symptome komplett ignoriert.

00:10:28: Ich habe einfach weitergemacht.

00:10:30: Mir gedacht, okay, was man ignoriert ist, nicht da, so ungefähr.

00:10:35: Jeden Kopfschmerz, jede Verspannung, jede schlaflose Nacht, einfach immer mich auch versucht zu beschäftigen und abzulenken.

00:10:46: bis dann gar nichts mehr ging.

00:10:48: Und der Punkt war dann irgendwann, also wie gesagt, Rückwirkend weiß ich, ich habe die Depression schon jahrelang mitgeschleppt und bis zu dem Zeitpunkt, wo ich einfach nicht mehr lebensfähig war.

00:11:02: Und dann ist es natürlich so, dann kommst du akut in eine Klinik, weil dann geht einfach gar nichts mehr.

00:11:09: Und dort, also ich kann mich noch erinnern, als ich da das erste Mal wach wurde, ich denke mir, jetzt bist du keine Ahnung, sieben, zwanzig oder achtundzwanzig Jahre an, alt und hast dein Leben komplett gegen die Wand gefahren.

00:11:21: Also man sieht sich ja selber als Versager, als also absoluter Schwäche.

00:11:26: Also du kannst gar nichts, also da kommen Vorwürfe und und Verzweiflung werden natürlich groß.

00:11:33: Und gleichzeitig war ich aber froh und erleichtert, endlich an einem Ort zu sein, wo mir jetzt geholfen wird.

00:11:42: Weil eines meiner größten Herausforderungen damals war, dass ich geglaubt habe, ich bin ganz alleine.

00:11:50: Ich bin die einzige, die so ein Problem hat, die das kennt.

00:11:55: Und wenn man glaubt, die einzige zu sein, dann kann man sich auch nicht vorstellen, dass es irgendjemanden gibt, der das nachvollziehen kann oder der einem vielleicht sogar helfen könnte.

00:12:09: Und insofern ist da die Verzweiflung dann schon sehr, sehr groß.

00:12:11: Und eben, als ich da das erste Mal dann in der Klinik war, war plötzlich dann sehr schnell die Erkenntnis daukig.

00:12:18: Ich bin nicht alleine.

00:12:20: Es gibt viele Menschen, die betroffen sind und zwar völlig unabhängig von alter Geschlechtberuf, also von der Richterin bis zum Handwerker, vom Hochschullehrer bis zur Hausfrau, waren da... Alle Menschen vertreten und alle führten ein halbwegs normales Leben, so wie ich ja auch.

00:12:43: Und was uns verbunden hat, war dieses Problem, mit dem wir alle zu kämpfen hatten.

00:12:48: Und das war einfach eine Erleichterung einerseits zu sehen, ich bin nicht alleine und es gibt Hilfe.

00:12:58: Und es gibt viele Möglichkeiten, wie man sich helfen lassen kann oder letztendlich auch selber helfen kann und insofern war.

00:13:06: sehe ich das als wahnsinnig positive Entwicklung in meiner Geschichte.

00:13:11: Ich meine, zu der Zeit warst du noch nicht verheiratet.

00:13:14: Du hattest auch noch kein Kind.

00:13:16: Du stammst ja aus Österreich.

00:13:17: So viel dürfen wir auch noch mal verraten an der Stelle.

00:13:20: Wie war das denn?

00:13:21: Also du hast jetzt vorhin erzählt, der Schritt war dann so, dass du irgendwann nicht mehr lebensfähig warst sogar.

00:13:28: Hat es dann jemand bemerkt, zum Beispiel deine Eltern oder dein damaliger Freundeskreis?

00:13:32: Also wie kam es dann dazu?

00:13:34: Hast du dich da jemandem zuerst geöffnet, die dann gesagt haben, hey lass dir helfen.

00:13:39: Also es war so, dass ich, ich habe selber gemerkt ist, mein Leben, wie es jetzt gerade läuft, es funktioniert nicht mehr.

00:13:45: Ich habe damals dann meinen Job gekündigt und habe geglaubt, okay, wenn ich, vielleicht ist einfach, wenn ich einen anderen Job mache, einen anderen Beruf mir suche oder in einer anderen Firma arbeite, dann wird das schon wieder.

00:13:57: und das war es aber nicht.

00:13:58: Also ich habe gekündigt, das hat mir in erster Instanz dann schon mal gut getan, weil es ja natürlich auch und bedeutet eine Pause.

00:14:05: Aber gleichzeitig bin ich dann in ein noch tieferes Loch gefallen.

00:14:08: Und da war es dann so, dass ich dann zu meinem Hausarzt gegangen bin und dann gesagt habe, mach jetzt irgendwas, weil sonst mach ich irgendwas.

00:14:17: Und der hat mich dann... akut eben auch eben in die klinik geschickt.

00:14:23: und aber das heißt mit deiner familie oder sowas zu zu fordern nicht so wirklich drüber gesprochen.

00:14:27: die haben das doch ich war bei meiner familie also die haben das auch mitgekriegt dass das etwas nicht stimmt.

00:14:32: aber ja ich sage um eine Diagnose stellen zu können muss man ja arzt sein oder alter hat oder so und und grad.

00:14:39: vor zwanzig jahren ich sage da war der zugang auch noch nicht so dass das gleich jemand bemerkt hätte.

00:14:48: Und zudem, wie Markus vorher schon erwähnt hat, ich denke, dass ich auch vom Wesen her so bin.

00:14:56: Ich bin ja unternehmungslustig und habe auch Humor, denke ich mal.

00:15:02: Viele Leute würden das nie denken oder hätten das nie gedacht, dass ich da betroffen bin.

00:15:08: Ja, was ja nicht gleich bedeutet, das war alle jeden Tag nur weinen oder dann nur im Bett liegen.

00:15:13: Genau, darum geht es.

00:15:14: Es sind ja oft so, dass man nach außen hin schon eine Art Rolle spielt oder auch eine Maske aufzieht und meistens ja dann die Überraschung im Umfeld sehr groß ist, wenn dann rauskommt die Person halt an Depressionen und oftmals der Satz, das habe ich der Person gar nicht angesehen oder angemerkt.

00:15:28: Ganz genau, mir ging es vor der letzten Woche so, ich war auf einer Messe beruflich und natürlich ist es beruflich.

00:15:34: jetzt, wenn ich mit Geschäftspartnern mich unterhalten ist nicht das Erste, dass ich sage, ja übrigens, ich leide an dieser Krankheit, das ist ja ganz normal, denke ich mal, und deshalb bis in meinem geschäftlichen Umfeld wussten da natürlich nicht alle Bescheid.

00:15:48: Und jetzt mit diesem Buch ist das natürlich anders, das ist auch Thema.

00:15:52: und eben auf dieser Messe habe ich einen Lieferanten getroffen und der schaut mich an und sagt Sie sehen gar nicht aus wie eine Depressive.

00:16:00: Und ich musste schmunzeln, weil ich hab dann gesagt, wie sieht denn eine Depressive aus?

00:16:05: Konnte mir natürlich dann auch keine Antwort geben, aber da merkt man einfach, dass das auch noch verankert ist in den Köpfen.

00:16:12: Also man stellt sich davor jemanden, der traurig ist, sich langsam bewegt, nicht mit Leuten spricht und so weiter.

00:16:22: Da ist schon dieses Bild, das die Menschen im Kopf haben.

00:16:25: Ja, und es gibt ja ganz viele Facetten auch von der Erkrankung.

00:16:28: Ganz genau.

00:16:29: Wie du sagst, bis zu dem Punkt zu sagen, ich bin nicht mehr lebensfähig.

00:16:32: Da sind ja schon viele Dinge vorher und viele Stufen vorher, die man wahrscheinlich als nicht beteilige Person überhaupt nicht auf dem Schirm hat.

00:16:40: Ganz genau.

00:16:41: Was würdest du sagen, Silvia?

00:16:43: Du hattest dann einen Klinikaufenthalt, hast du erzählt?

00:16:46: Danach ging es dir besser?

00:16:48: Oder warst du in der Form, dass du sagst, ich habe gar keine Probleme mehr?

00:16:51: Wie war dann der weitere Weg danach?

00:16:53: Es war schon schwierig wieder einzusteigen, wieder ganz normal arbeiten zu gehen und sein Leben zu führen.

00:17:00: Das ist ja ein Prozess.

00:17:02: Das ist ja nicht so, dass ich nach Hause gegangen wäre und alles wäre gut gewesen.

00:17:09: Ich bin von der Klinik nach Hause, hatte dann aber ambulante Therapien noch, habe auch Medikamente genommen und Abhalt.

00:17:16: so versucht, wieder ins Leben zu kommen.

00:17:18: Und ja, mir auf dem Weg auch etliche Werkzeuge angeeignet oder Dinge auch gelernt, wo ich viele davon nach wie vor mache oder benutze, wenn es mir eben nicht gut geht.

00:17:36: Ja, man lernt halt eben auch einfach dazu.

00:17:38: Was kann ich tun, wenn es mir nicht so gut geht?

00:17:40: Wie merke ich überhaupt, dass mir nicht so gut geht?

00:17:43: Weil die Sache ist die Rückblickend, kann ich natürlich das sagen.

00:17:47: Ich habe alle Symptome einfach überspielt.

00:17:50: Aber in Wahrheit, ich habe sie einfach nicht bemerkt.

00:17:53: Ich habe sie früher einfach nicht bemerkt.

00:17:55: Und das ist natürlich auch etwas, was du kannst nicht gegen etwas vorgehen, was du selber gar nicht, was dir nicht bewusst ist.

00:18:00: Na ja, ganz klar.

00:18:01: Gibt es irgendwas konkret, wo du sagst, das habe ich daraus mitgenommen oder das habe ich dann konkret verändert, was du bei dir beobachtet hast, zum Beispiel irgendeine Stärke, wo du sagst, die habe ich daraus gewonnen aus der Zeit?

00:18:13: Ja, ich denke ganz viele Dinge.

00:18:20: mich fokussiert auf Dinge, wo ich vorher gar, also mein Leben hat ja vorher quasi nur bestanden aus Leistungen.

00:18:27: Ich war ja Leistung, also wenn du leistest, wirst du geliebt, wenn du leistest, wirst du bewundert, wenn du leistest, dann ist dein Leben perfekt, so ungefähr, also das war so meine, meine Einschätzung des Lebens damals und da hat sich schon viel geändert, ja.

00:18:41: Da musste ich auch, oder muss ich heute auch noch viel an mir arbeiten und da geht es ganz viel ums Thema Dankbarkeit, ja.

00:18:49: Dankbar zu sein für jeden Tag, den ich habe, für jeden Moment, jeden schönen Moment, den ich habe.

00:18:55: Oder auch eben Achtsamkeitsübungen oder generell achtsam zu sein.

00:19:02: Auch mehr Zeit zu nehmen für verschiedene Dinge.

00:19:04: Das heißt, für Hobbies oder für Freunde.

00:19:08: Also das hatte ich früher tatsächlich nicht zu am Schirm, muss ich gestehen.

00:19:12: Also der Kalender war eher mit anderem gefüllt, aber zu wenig für dich.

00:19:15: Komplett.

00:19:15: Ja.

00:19:16: Und vom Leistungsgedanken her muss ich aber auch gestehen.

00:19:20: Ich habe deswegen nicht mehr geleistet, weil... nur weil man zwölf Stunden am Computer sitzt.

00:19:28: Irgendwann fällt dann trotzdem auch die Leistungsfähigkeit.

00:19:33: Ja, denke ich, dass ich jetzt eine bessere Mischung habe.

00:19:36: Okay.

00:19:37: Jetzt bist du ja auch Mama.

00:19:38: Das heißt, du hast einen kleinen Sohn.

00:19:40: Du hast einen kleinen Sohn gerade zwischen acht, genau.

00:19:44: Das heißt, die Rolle der Mama kam natürlich auch hinzu.

00:19:47: Und das Thema, so viel dürfen wir auch sagen, beschäftigt dich bis heute noch.

00:19:50: Also es ist jetzt nicht so, dass du nach deinem Klinikaufenthalt raus bist und alles ist jetzt irgendwie wieder wie weggeblasen.

00:19:57: Sondern du hast auch heute immer noch mit Depressionen zu tun.

00:20:00: Wie war das so für dich in der Rolle als Mama?

00:20:02: Ich könnte mir vorstellen, ich habe jetzt keine Kinder, aber ich könnte mir vorstellen, dass man ja erstmal versucht, das alles vom Kind wegzuhalten, damit die Kinder sich nicht Sorgen machen oder beim schlimmsten Fall noch denken, ich bin schuld, dass es der Mama schlecht geht.

00:20:14: Was hast du da für dich gemerkt?

00:20:16: Also, wie gelingt dir das?

00:20:17: Oder war das erstmal gar nicht

00:20:20: möglich?

00:20:21: Also absolut, also man wünscht sich ja nicht, dass man dem Kind irgendwas noch mitgibt.

00:20:26: Also wenn man selber leidet, möchte man auf keinen Fall, dass das Kind noch mitleidet.

00:20:32: Ich denke, das ist bei allen das selbe.

00:20:36: Und das mit dem Fernhalten, ja.

00:20:38: Das habe ich nie so wirklich versucht, weil ich, also das habe ich recht schnell verstanden, Kinder sind nicht bescheuert.

00:20:44: Die kriegen das mit, die kriegen mit, wenn es der Mama nicht gut geht.

00:20:49: Und wobei, bei meinem Sohn war es halt auch, es war für ihn, es hat keinen Unterschied gemacht, ob ich eine Erkältung hatte oder aus einem anderen Grund, warum ich letztlich krank war, aber Fakt ist, Mama ist krank.

00:21:02: Und ich habe mich dann auch immer bemüht, im so viel zu sagen, wie ihr wissen wollt, also wenn er gefragt hat, dann habe ich auch immer die Antworten gegeben, aber nicht zu viel.

00:21:16: was ist eine Depression, ist halt eine Frage, die ist oftmals für Erwachsene schwierig zu beantworten.

00:21:24: Aber irgendwann hat er natürlich schon danach gefragt und ich habe mir dann, da gibt es wirklich gute Kinderbücher, die das Thema aufgreifen und kindgerecht auch aufarbeiten.

00:21:35: Und das ist eines seiner Lieblingsbücher tatsächlich mittlerweile, weil wie du sagst, der eine Klinikaufenthalt, damit war es nicht vorbei.

00:21:44: Ich war dann noch ein zweites Mal in der Klinik und da gab es meinen Sohn schon und das kann er sich natürlich erinnern.

00:21:50: Ja,

00:21:50: klar.

00:21:51: Also ich kann es auch nur aus meinem eigenen Familienumfeld sagen.

00:21:54: das war als Kind nicht greifbar.

00:21:56: Also du hast gemerkt, da geht's jemandem nicht gut, aber warum weshalb, wieso?

00:22:00: Ich kann mich noch erinnern, dass ich, also meine Mama war ja schwer davon betroffen, dass ich, sie wollte auch nie was essen.

00:22:07: Also sie hat den absoluten Ekel gegen Essen und ich hab's da gut geweiht, da war ich so zehn oder elf und hab dann immer versucht, dass sie was ist, weil man natürlich als Kind merke, die wird immer dünner und so und hab mir dann Wurstbrot geschmiert.

00:22:19: Und ich weiß noch, wie angewidert sie auf dieses Wurstbrot geguckt hat, weil sie gesagt hat, Sie ekelt sich.

00:22:25: Und das ist ja als Kind gar nicht klar.

00:22:27: Du verstehst es nicht.

00:22:28: Du denkst, die Mama schafft es nicht, sich ein Brot zu machen.

00:22:30: Dann mach ich's halt.

00:22:31: Und dann ist das wieder nicht.

00:22:33: Und du bist da echt auch hilflos.

00:22:36: Ja, du fühlst, also ich habe mich letztendlich dann irgendwie auch ein Stück weit schuldig gefühlt, dass ich nichts machen kann.

00:22:41: Genau,

00:22:41: und da bin ich eben wahnsinnig bemüht.

00:22:44: Man weiß nicht, wie die Kinder dann einzelne Dinge aufnehmen.

00:22:47: Aber wir reden darüber, also das Thema Schul, das ist tatsächlich, und das ist auch eine seiner Lieblingsseiten in einem dieser Bücher.

00:22:54: Da steht ganz klar drin, es ist nie die Schuld der Kinder.

00:22:58: Und das liest er mittlerweile auch schon selber, weil ich denke, es macht auch nochmal den Unterschied, wenn ich ihm das sage oder wenn es in einem Buch steht, weil wenn es in einem Buch steht, dann ist es wahr.

00:23:07: Für

00:23:08: ihn, ja.

00:23:09: Okay.

00:23:10: Jetzt bist du ja, wie gesagt, Unternehmerin.

00:23:13: Was mich jetzt interessieren würde, ist einfach so, du hast immer noch Zeiten, in denen es dir nicht gut

00:23:18: geht.

00:23:19: Das sind wir ja wieder beim Leistungsgedanken, weil auch mit deiner Firma, jetzt auch im Bereich Buch

00:23:24: etc.,

00:23:24: du bist in der Öffentlichkeit damit.

00:23:26: Das sind Erwartungen, da ist Druck.

00:23:29: Wie

00:23:30: gehst du damit um, also gerade in Zeiten, wenn es dir eben mal wieder nicht gut geht?

00:23:36: Die Sache ist, die heute merke ich viel früher, wenn es Zeit ist, die Reißleine zu ziehen, oder?

00:23:46: entgegenzuwirken, nennen wir es so.

00:23:48: Und das heißt, mein Blumenstrauß an Möglichkeiten, was ich tun kann, ist einfach viel größer.

00:23:54: Früher, wie gesagt, war so.

00:23:56: Ich habe einfach so lange weitergemacht, bis nichts mehr ging.

00:24:00: Und dann ist zum Schluss dann nur noch diese eine Möglichkeit jetzt stationär in die Klinik.

00:24:05: Sonst, da geht dann nichts mehr.

00:24:07: Wenn man viel früher anfängt, dann hat man viel mehr Möglichkeiten, weil dann reicht es oft mal schon, wenn man sich okay, wenn man sagt, ich mache jetzt mal einen Nachmittag einfach Pause und dann gehe ich spazieren oder spiele mit meinem Sohn oder gönne mir einen Vollbad, so Kleinigkeiten schon, können dann den Tag schon wieder besser machen.

00:24:29: Das hilft jetzt natürlich nichts bei einer schweren Depression, das ist ganz klar.

00:24:32: Ich denke, jemand, der wirklich schwer betroffen ist, der braucht auch professionelle Hilfe und es gibt Hilfe und da ist es einfach an der Zeit, dass man einen Arzt oder wenn man Therapeuten schon hat, eben aufsucht und sich an diese wendet.

00:24:45: Aber wenn man selber noch im Stande ist, etwas zu tun und das bin ich heute eben, dann hat man eben wirklich viele Möglichkeiten oder sich eben auszutauschen mit Freunden oder eben, dass ich schnell meinen Therapeuten anrufe und sage können wir kurz sprechen oder was auch immer.

00:25:05: Du hast gesagt, wenn es sich im Kleinen ankündigt, vielleicht für alle, die ja jetzt hier auch einschalten und zu Gast sind, wie kündigt sich etwas im Kleinen an?

00:25:13: Was ist das dann?

00:25:14: Also, vor mir merkt es ja mein Mann.

00:25:18: Anscheinend werde ich dann so ein bisschen... Unerstehlich.

00:25:26: Man ist dann genervt und halt schnell auf der Palme.

00:25:31: Und das ist dann der Zeitpunkt, wo er dann sagt, vielleicht sollten wir eine Pause machen oder sollten wir was tun.

00:25:40: Ich selber merke es halt auch.

00:25:41: tatsächlich körperlich, ja, ich höre jetzt also Verspannungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, also diese typischen Symptome, wenn das halt alles zusammenkommt oder auch einzelne, dann ist es definitiv Zeit auch... entgegenzuwirken.

00:25:58: Weil

00:25:58: die typischen Symptome, ich glaube viele würden die jetzt als noch relativ normal verbinden.

00:26:04: Also wenn du jetzt sagst, dein Mann merkt dann, dass du ungemütlich wirst, da würden jetzt vielleicht einige Männer zu Hause sagen, jo, das macht meine auch.

00:26:11: Da würden vielleicht mal im wenigsten Fall irgendwie mit Depression verbinden.

00:26:16: Also ich weiß nicht, ob das so gut kommt, liebe Männer, wenn ihr heute heimgeht und dann zu eurer Frau sagt, Schatz, meinst du nicht, du bist depressiv?

00:26:23: Wäre ich vorsichtig.

00:26:26: Aber wir haben natürlich auch noch lachen.

00:26:28: Wir lachen ja auch hier ein bisschen.

00:26:30: Stefan lacht sogar auch mit, also so stimmen kann es nicht sein.

00:26:33: Was würdest du sagen, was macht es für dich dann doch zu Symptomen, wo du merkst, oh oh, da klopft die Depression wieder an?

00:26:41: Wenn es dann einfach nicht mehr aufhört.

00:26:44: Also wenn wirklich Kleinigkeiten mich jetzt nicht nur auf die Palme bringen und nicht genervt bin, sondern einfach ich es nicht mehr schaffe, es aus dem Kopf zu bringen.

00:26:55: Grübelzwangen, genau.

00:26:57: Also wenn ich einfach nur mehr über eine gewisse Sache nachdenke und sie hin und her überlege und grüble und dann nicht schlafen kann und dann ist das natürlich auch eine Spirale, weil dann grüble ich, dann kann ich nicht schlafen, damit ich am nächsten Tag übermüdet, dann tut mir der Kopf weh, dann habe ich was vermutlich dann auch noch zu wenig Wasser getrunken, ja, dann läuft der Tag sowieso schon nicht so gut und das ist dann aber eine Spirale nach unten.

00:27:24: Und wenn halt auch dann noch dazu kommt, dass der Antrieb ist bei mir ein wesentlicher Faktor, wenn es einfach nicht mehr schaffbar ist, kleine Dinge zu erledigen.

00:27:37: Wenn ich komplett überfordert bin, mit dem Auto zum DM zu fahren und Shampoo zu holen oder irgendwie das Kind irgendwo abzuholen oder Ja, und dann im schlimmsten Fall eben dann Zähne zu putzen oder überhaupt noch aus dem Bett zu kommen, das ist natürlich dann weiß ich.

00:27:59: Ja klar, und gerade wenn du solche negativen Referenzerlebnisse hast, gehst du auch oft in die Vermeidung.

00:28:04: Das ist ja die Crux, also zu sagen, ich habe Angst vorm Auto fahren, also fahre ich möglichst wenig Auto, weil dann kann ich es ja schön umgehen, was ja das Problem nicht löst.

00:28:11: So ist es.

00:28:13: Oder

00:28:13: im schlimmsten Fall noch eine Panne auf.

00:28:15: Ja, genau.

00:28:17: Ich stelle mich ja dann schon immer wieder meinen Ängsten und werde dann auch geprüft.

00:28:23: Im Geschäftsbereich wird es mich noch interessieren, Silvia.

00:28:26: Wir haben vorhin schon gesagt, Markus, du hast es angekündigt.

00:28:29: Das ist schon noch ein Tabuthema.

00:28:30: Du hast vorhin auch gesagt, der Abstand zu dem Thema hat ziemlich Großes gerade auch in der Geschäftswelt.

00:28:37: Erlebst du da jetzt andere Reaktionen aufgrund deiner Öffentlichmachung vielleicht auch?

00:28:43: Also so direkt hat mich jetzt noch niemand angesprochen.

00:28:46: Ich denke als Unternehmerin stehe ich natürlich vor der Herausforderung, aber das hat jetzt nicht nur unmittelbar mit meiner Krankheit zu tun, sondern als Soloselbstständige, die ich ja bin.

00:28:57: Schwarzwaldwürze ist eine One-Moment-Show.

00:29:00: Stellen sich natürlich Kunden und Geschäftspartner die Frage, was passiert, wenn die Silvia ausfällt.

00:29:08: Und da ist in erster Instanz jetzt mal gar nicht so wichtig, ob ich Ausfall wegen anderen Depressionen oder wegen dem Ski-Unfall oder weil mich ein Lkw überrollt.

00:29:15: Was passiert, wenn Silvia ausfällt, weil die Bude steht.

00:29:21: Das Schwarzwaldwürze steht, wenn ich nicht da bin.

00:29:23: Und da ist es einfach so, dass ich einen Back-up-Plan habe, also dann gehen wir einfach in die Notfallmodus, der bei Schwarzwaldwürze so aussieht, dass dann wird ein Online-Shop, die die Bestellungen rein kommen, es werden die Päckchen verschickt.

00:29:45: Was halt nicht passiert ist, dass dann irgendwas auf Social Media oder strategische Entwicklung oder sonstige Dinge, die vom Termin her nicht so wichtig sind, das passiert halt dann nicht, aber sage ich mal, die Bestellungen und die Päckchen gehen raus.

00:30:03: Du hast

00:30:04: ja diesen Masterplan, wie du ihn oder Notfallplan, wie gehst du, also macht es dir trotzdem noch Angst, dass du da Angst vorm Ausfallen ist?

00:30:11: Ist das noch mal zusätzlicher Druck?

00:30:13: oder sagst du nicht, weißt das jetzt einfach und das jetzt integriert?

00:30:16: Ne, also und das ist gar nichts, also Angst habe ich sowieso, glaube ich, gar keine mehr.

00:30:22: Außer in einem Tunnel.

00:30:27: Aber das hat damit zu tun, also für mich hat es einfach damit zu tun, wenn ich ein Backcup habe, dann spielt die Angst eigentlich keine Rolle mehr und das ist eben nicht mehr im Unternehmertum so, sondern auch jetzt im Umgang mit der Depression.

00:30:41: Ich weiß, das kann jederzeit mich wieder treffen, weil, wie gesagt, ich bin das erste Mal, ich war das erste Mal bei meiner ersten schweren Episode in der Klinik, ich habe da ganz viele Erfahrungen gemacht, viele Erkenntnisse gesammelt, viele Werkzeuge mir auch angeeignet und habe mir dann gedacht, super, jetzt weiß ich das alles, jetzt kenne ich das alles, das passiert mir nie wieder.

00:31:07: Und da ist man dann schon so ein bisschen übermütig und ich weiß das, ich kenne jetzt alles und ich bin aber ungebremst, wirklich ungebremst, obwohl ich das alles wusste in die zweite schwere Episode hinein und es zeigt mir einfach, dass du hast es nicht im Griff.

00:31:28: Also du kannst es nicht wissen, es kann dich jederzeit wieder einholen und das ist mir heute auch bewusst und auch da habe ich ein Backup.

00:31:36: Heute weiß ich, wenn es mich wieder einholt.

00:31:40: Mein Mann weiß genau, wer ist mein Therapeult, wer sind meine Ärzte.

00:31:44: Auch im allerersten Notfall in welche Klinik möchte ich.

00:31:49: Wo haben wir, also das ist alles vorbereitet ist.

00:31:53: Also einfach ja, organisiert, dass ich weiß, im Notfall ist das und im Notfall hilft man mir dort.

00:32:01: Und das weiß ich auch und das lässt mich auch viel ruhiger schlafen.

00:32:04: Weil viel schlimmer ist.

00:32:06: doch, wenn man sagt, Ich weiß nicht, das könnte mich jederzeit wieder einholen und ich weiß dann nicht, was dann sein soll.

00:32:12: Und ich weiß, okay, es kann mich einholen, aber dann weiß ich, dann passiert das, das, das, das und dann wird es wieder gut.

00:32:18: Und das Ungebremste war sozusagen, weil du das alles nicht wusstest, oder?

00:32:24: Nein, das war, also ich habe ja ganz lange geglaubt, also die Depression kommt ja in unterschiedlichen Gewändern, sag ich mal.

00:32:33: Und ich habe ganz lange geglaubt, das erste Mal bin ich so über die Schiene Burnout hineingerutscht, einfach überarbeitet, überfordert so diese Belastungsdepression und das zweite Mal über ein traumatisches Erlebnis eben.

00:32:49: Das war eigentlich, und deshalb war es für mich dann auch plausibel, okay, das war halt zweimal unterschiedlich.

00:32:55: und deshalb und tatsächlich, als das Buch entstand, ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen, dass das eigentlich gar nicht zwei unterschiedliche Dinge waren.

00:33:06: Ich habe zweimal komplett dasselbe gemacht und diese Erkenntnis hilft mir aber jetzt heute.

00:33:12: Also zweimal, vielleicht zur Erklärung, es war zweimal so, dass ich einfach, es gab ein Problem, Und ich habe versucht, mit Arbeit und Aktivität und Beschäftigung meinen Hirn so zu beschäftigen, dass ich mich nicht mit der Thematik auseinandersetzen muss, bis irgendwann Kopf und Geist gesagt hat, so, jetzt ist aus.

00:33:36: Also zweimal genau das gleiche.

00:33:37: Und da versuche ich natürlich jetzt entgegenzuwirken.

00:33:41: Und ich merke auch, dass ich da tatsächlich Fortschritte gemacht habe.

00:33:46: Ich kann heute mit Extremsituationen wesentlich anders umgehen als vor zehn oder zwanzig Jahren.

00:33:53: Finde ich ein gutes Beispiel, weil jetzt könnt ihr ja schon die Angst auftauchen und zu sagen, oh Gott, alles Böse von mir bitte fernhalten, weil nicht, dass es mir wieder schlechter geht.

00:34:01: Du hast jetzt schon gesagt, mit Extremsituation hast du da ein Beispiel, wo du sagst, ja, da merke ich, dass sich extrem was getan hat auch.

00:34:07: Ja, also ich habe letzte Woche seine liebe Freundin von mir verstraben, mit fünfzig Jahren, völlig überraschend und super tragisch und schlimm und traurig.

00:34:17: und ja, es ist immer noch... Super schlimm.

00:34:21: Ja, also ich finde gar keine Worte, weil ich einfach so schockiert war und früher wäre genau das so eine Situation gewesen, wo ich mich zurückgezogen hätte und dann wäre die Spirale nach unten losgegangen und ich hätte es nicht mehr geschafft, mich herauszuholen, weil ich will dann mit niemandem reden, ich will dann eigentlich alleine sein.

00:34:45: Gleichzeitig schaffe ich es nicht selber mit mir, mit dieser Trauer irgendwie umzugehen, weil ich einfach auch früher keine Werkzeuge dafür hatte.

00:34:55: Und diesmal war so natürlich was super tragisch und ich war auch schockiert am Anfang und habe die ersten eineinhalb Tage, die sind irgendwie wie im Nebel verlaufen.

00:35:09: dann habe ich aber zurückgegriffen, unbewusst schon, auf die Werkzeuge, die ich mir eigentlich wegen meiner Krankheit angeeignet habe, nämlich, dass ich es dann geschafft habe, dass die Erlebnisse, die mich mit ihr verbinden, diese positiven, die Abende, die wir gemeinsam gelacht haben und die Projekte, die wir gemeinsam gemacht haben oder die feuchtfröhlichen Studienreisen oder was auch immer, dass ich es schaffe, mich... an diese positiven Dinge zu erinnern und mich an diesen dann auch hochziehe.

00:35:42: Ich habe mir tatsächlich einen Tag Zeit genommen, konnte ich mir Gott sei Dank eben beruflich leisten, um mich bewusst mit dieser schlimmen Situation auseinanderzusetzen.

00:35:52: Ich bin dann spazieren gegangen und konnte danach denken und habe dann schöne Fotos von ihr und von uns auch rausgesucht und habe auch meinen Tagebuch geschrieben.

00:36:07: Wie gesagt, und es ist mir dann tatsächlich nach drei Tagen auch schon wesentlich besser gegangen.

00:36:12: Und heute kann ich sogar darüber reden, ohne weinen zu müssen.

00:36:16: Dieses echte Set ist früher nicht gegeben.

00:36:20: Und da merkt man dann einfach, dass all diese kleinen Schritte, all diese Dinge, die ich tagtäglich tue, dann doch irgendwann greifen.

00:36:30: Ich denke, das ist ähnlich wie Muskelaufbauter, ist es ja auch nicht.

00:36:34: nach drei Tage Muskeltraining hat man dann plötzlich die Muskeln, aber nach einem Jahr plötzlich sieht man massive Unterschiede und ich denke genauso ist es hier.

00:36:44: Ja und und es geht ja auch nicht darum zu sagen ich schiebe Trauer weg, du hast ja auch getraut.

00:36:48: Ganz genau, ganz genau.

00:36:49: So, nur bewusst getraut und dann zu gucken, okay, was kann ich jetzt da Positives für mich, also Positives, hat sich gelangen, ein Trauerfall, aber schon mitnehmen aus meinem Werkzeugkoffer, damit es mir wieder gut geht.

00:36:59: Genau.

00:36:59: Und was, also ich bin wahnsinnig dankbar, dass wir zumindest diese fünfzehn Jahre hatten und wie gesagt, es macht es nicht weniger tragisch, nur es belastet mich nicht mehr so sehr in einer Form, wie es das noch vor zehn Jahren.

00:37:16: getan hätte.

00:37:18: Du hast deinen Werkzeugkoffer schon angesprochen, da würde ich gerne mit dir reingucken.

00:37:21: Was ist denn deinem Werkzeugkoffer drin, was dir hilft?

00:37:24: Man muss aber auch sagen, vielleicht für alle, die einschalten, nicht hier sein können, es ist dein Werkzeugkoffer.

00:37:30: Und das, glaube ich, dürfen wir auch betonen an der Stelle.

00:37:32: Es kann sein, dass Menschen, die betroffen sind oder Angehörige, dass denen wieder was ganz anderes guttut.

00:37:38: Aber vielleicht können wir trotzdem mal in deinen Reihen spickeln.

00:37:40: Was ist denn in deinem Werkzeugkoffer drin inzwischen?

00:37:43: Ganz viele unterschiedliche Dinge, aber das Wichtigste, also das Allerwichtigste, ich habe es vorhin schon kurz erwähnt, ist mein Tagebuch.

00:37:50: Also ich schreibe tatsächlich jeden Tag Tagebuch, ich schreibe keine Briefe oder auch meistens nicht in Sätzen, sondern ich habe mir über die Jahre ein Formular überlegt.

00:38:00: Das ist so eine Mischung aus... Dankbarkeits-Tagebuch und so ein bisschen auch Gewohnheitsträcker, so ein bisschen positiv auf den nächsten Tag blicken und dann aber gleichzeitig auch aufzeichnen, weil bei mir war es so, dass oftmals, wenn man eben mit dieser Diagnose Depression konfrontiert ist, dann ist ja plötzlich alles Depression.

00:38:24: Und da musste ich dann irgendwann schon auch differenzieren, weil nicht jeder Kopfschmerz ... hat mit der Krankheit zu tun.

00:38:31: Nicht jede schlaflose Nacht ist jetzt schon eine Ankündigung auf eine neue Episode.

00:38:36: Und da ist es dann auch manchmal so, manchmal habe ich auch Kopfschmerzen, weil ich zu wenig Wasser trinke.

00:38:42: Oder manchmal tut mir der Rücken weh, weil ich acht Stunden am Schreibtisch gesessen habe.

00:38:50: Und da versuche ich eben auch mit diesem Tagebuch ein bisschen gegenzuwirken, indem ich einfach sage.

00:38:55: Da war ich heute an Frischluft, habe ich mich heute mit einem Freund unterhalten, habe ich genügend Wasser getrunken, worauf freue ich mich morgen?

00:39:02: Wofür bin ich dankbar?

00:39:03: Einfach so um generell mal ein bisschen positiv in den Tag zu starten und dann gleichzeitig habe ich dann so alle einmal in der Woche Reflexionsfragen, wo man einfach mal in sich geht und sich verschiedene Dinge einfach überlegt.

00:39:19: Dinge, die eigentlich immer aktuell sind mit.

00:39:22: Was tut mir gut?

00:39:25: Generell, nicht nur wenn es mir schlecht geht, sondern generell, was tut mir gut?

00:39:28: Oder wer tut mir gut?

00:39:29: Mit welchen Leuten umgebe ich mich?

00:39:31: Geht's mir vielleicht?

00:39:33: immer schlecht, nachdem ich mich mit der Nachbarin XY treffe.

00:39:37: Vielleicht sollte ich da mal irgendwie aktiv werden, weil es gibt so viele Stellschrauben, an denen man drehen kann, um ein glückliches Leben zu führen.

00:39:47: Dafür braucht man gar keine Depression zu haben.

00:39:49: Nein, absolut.

00:39:50: Und ich glaube, es geht ja um dieses nicht, wie du vorhin gesagt hast, nicht ungebremst da reinzufahren, sondern schon dieses Bewusstsein.

00:39:56: Und ich glaube, du wirst jetzt wahrscheinlich... zustimmen.

00:39:59: Durch dieses Tagebuch kannst du ja schon einen gewissen Trend oder einen Spiegel ausmachen und wahrscheinlich auch könnte ich mir vorstellen nachvollziehen, wenn es dir wieder schlecht geht, warum das so war.

00:40:08: Ganz genau.

00:40:09: Also ich mache das ja schon seit Jahren und da kann man Dinge ablesen.

00:40:13: Da kann man wirklich Dinge ablesen und das ist dann auch sehr spannend.

00:40:17: Und an schlechten Tagen blätter ich dann auch gerne durch, weil dann fällt mir gar nicht sein, worauf ich mich morgen freue.

00:40:25: Da brauche ich dann durchaus mal ein paar Ideen.

00:40:30: Ja, und es ist einfach schön, dann auch die positiven Erfahrungen durchzulesen, auch an einem nicht so schönen Tag.

00:40:36: An einem nicht so schönen Tag möchte ich mal auf die Rolle deiner Familie noch mal gucken oder generell auch an schönen Tag auf die Rolle deiner Familie.

00:40:43: Vielleicht auch auf Freundeskreis.

00:40:45: hast du schon angesprochen, wer tut mir gut, wer tut mir nicht gut.

00:40:48: Jetzt ist Familie ja noch bei dir ein Riesenthema auf jeden Fall.

00:40:52: Welche Unterstützung, gerade in Zeiten, wenn es dir eben nicht so gut geht, hat dir da geholfen?

00:40:56: oder wo gab es vielleicht Konflikte oder Missverständnisse, wo vielleicht Stefan oder auch dein Sohn gesagt haben, wir haben jetzt gar keine Ahnung, was hier los ist.

00:41:05: Na ja, die Sache ist die, unsere Angehörigen können ja nie wissen, wie es uns geht.

00:41:11: Wenn jemand nicht betroffen ist, dann kann... Deswegen über das nicht spüren und nicht riechen und nicht erkennen.

00:41:17: Deshalb muss man sie informieren.

00:41:20: Und auch ich habe natürlich meinen Mann sagen müssen, so geht es mir und das brauche ich dann.

00:41:28: Und wichtig ist, glaube ich, oder ich spreche da halt aus unserer Erfahrung, dass man dieses Gespräch führt oder diese Gespräche führt, wenn es mir gut geht oder wenn es uns beiden gut geht, denn da habe ich einen wesentlicher realistischeren ... Blick auf die Sache.

00:41:42: Wenn es mir gut geht, dann kann ich ihm auch sagen, hoch zu, wenn es mir, wenn es mir nicht so gut geht, dann schaust du, dass du mit dem kleinen etwas über den Unternehmen unternehmst, oder du was kochst, oder dass du das machst, oder dass du mir keine Ahnung einen Tee machst.

00:41:59: Weil wenn es mir schlecht geht... Dann fällt mir das alles nicht ein.

00:42:03: Wenn mich da jemand fragt, was tut der gut?

00:42:05: Keine Ahnung.

00:42:06: Ich denke, Betroffenen können das nachvollziehen.

00:42:09: Das ist auch ein Stück weit auch ein Grund, dieses Buch zu schreiben.

00:42:13: weil in erster Linie habe ich eine Checkliste für mich selber gebrauchen und ich schlag da tatsächlich auch selber nach.

00:42:18: Eben als ich letzte Woche diese Nachricht gekriegt habe, diese Schreckliche habe ich auch mein Buch wieder aufgeschlagen, doch was mache ich jetzt?

00:42:24: Was mache ich jetzt?

00:42:26: Und ja, wie gesagt, also einfach genau sagen, was man braucht und zwar zu einem Zeitpunkt, wo es einem gut geht, würde ich wirklich empfehlen, weil Nur so können Angehörige oder Freunde oder Leute, die einem helfen wollen, wissen, was sie denn tun könnten.

00:42:47: Ja, genau.

00:42:48: Ich glaube, zu wissen, was kann ich tun und vielleicht auch so ein bisschen, was tut dem Mensch gerade gut.

00:42:53: Deswegen gibt es für dich so typische Do's and Don'ts, vielleicht auch im Umgang mit Menschen, die an Depressionen erkrankt sind.

00:43:03: Ja, für mich ist einfach, ganz viele Menschen wollen dir helfen und sagen dann, melde dich einfach, wenn du was brauchst.

00:43:11: Das ist oftmals auch absolut ernst gemeint und die würden auch helfen.

00:43:15: Nur diese Hürde, also ich schaff es nicht jemanden anzurufen und sagen mir geht es schlecht und ich brauche jetzt Hilfe.

00:43:23: Weil das hätte mit logischem Denken zu tun.

00:43:26: und das logische Denken, das setzt irgendwie ein bisschen aus.

00:43:29: Ich habe da den Vergleich mit, ich habe vor einem Jahr oder so habe ich mich zu Hause mit einem Messer geschnitten und das war ja nicht so schön.

00:43:38: Das hat funktioniert.

00:43:38: Ich habe meinen Mann angerufen und gesagt, du musst jetzt kommen, weil wir müssen jetzt ins Krankenhaus oder zum Arzt fangen.

00:43:47: Wenn ich mich in einer depressiven Phase befinde, dann funktioniert das so nicht, weil da denke ich schon drüber nach.

00:43:54: Jetzt ist seine Arbeit, jetzt hat er gerade nicht Zeit.

00:43:57: Vielleicht ist es gerade ungünstig oder vielleicht nervig Ihnen schon wieder und so.

00:44:01: Also da komme ich so lang, also das würde ich nicht machen, nicht mal bei meinem Mann.

00:44:05: Und deshalb haben wir auch, als es uns beiden gut ging, da dann einfach... quasi eine Kotsprache entwickelt.

00:44:11: Also, ich muss nicht sagen, mir geht es schlecht, ich brauche Hilfe, sondern es reicht, wenn ich einen Kot sage.

00:44:17: Den muss man sich natürlich gut ausmachen und wenn er zu allgemein gehalten ist, dann kann es auch wieder zu Verwirrung führen, weil, wenn es dann der Kot ist nur Banane, dann reagiert er jedes Mal, wenn ich Banane in die gemeinsame Einkaufsliste schreibe.

00:44:29: Das ist ja auch nichts in uns weg.

00:44:31: Aber ich sage, wenn man sich da auf einen Satz oder auf einen Kot einigt und Den kriege ich noch hin, das schaff ich gerade noch, diese Hürde, dann ist auch gut.

00:44:45: Manchmal finde ich gewisse gut gemeinte Sachen, ist ja auch nicht immer nur gut gemeint.

00:44:50: Und so dieser typische Satz, den man ja oft mit Verbindung bringen muss, ein bisschen an die frische Luft oder... weiß ich nicht, erstmal Löffel Kokoma, so finde ich schwierig, wenn, natürlich ist mir klar, die Menschen wollen helfen, also wirklich, die wollen helfen und das finde ich ja auch schön, eben in die Richtung habe ich jetzt gemeint, hast du da auch Erfahrung machen müssen vielleicht, wo du gesagt hast, äh.

00:45:12: Ja klar, diese Tipps, die kommen, die kommen immer, ja, sie sind gut gemeint, ja.

00:45:20: finde ich auch schwierig, aber ein Erlebnis hatte ich eben da auch.

00:45:24: Für mich hat es einfach viel mit Wissen und Verständnis zu tun, weil unlängst hat eine ältere Dame zu mir gesagt, wieso haben Sie den Depressionen?

00:45:36: Sie haben doch so einen guten Ehemann!

00:45:39: Ja, stimmt.

00:45:42: Ja,

00:45:42: das stimmt.

00:45:43: Ich habe in meiner Meinung nach den besten Ehemann, aber das allein schützt die Krankheit nicht.

00:45:50: Das würde niemand zu dir sagen.

00:45:53: wenn du eine Lungenentzündung hast oder wenn du Krebs hast.

00:45:55: Also, drum sage ich, da ist einfach wichtig, dass man die, die in der Gesellschaft noch wirklich dieses, dieses Wissenschaft und, und, und auch diese Sensibilisierung.

00:46:04: Es handelt sich um eine echte Krankheit.

00:46:07: Das ist nicht eine Laune oder irgendeine Schwäche oder irgendwas, was weggeht, wenn man gut

00:46:12: nehmen hat.

00:46:14: Wobei das natürlich schon sehr hilft.

00:46:15: Ja, auf jeden Fall.

00:46:16: Ja, aber ich glaube, das Wichtige ist ja wirklich dann, Wenn man helfen will, bewusst auch die Person mit ins Pozol, also was hilft dir?

00:46:23: Im besten Fall schon im Vorhinein vorbereitet zu sein.

00:46:26: Genau, und es auch konkret zu machen.

00:46:28: Wie gesagt, ich mache das ja auch, melde dich, wenn du was brauchst.

00:46:32: Aber in Wahrheit melde sich nie jemand.

00:46:35: Hat sich bei dir schon mal niemand gemeldet.

00:46:38: Und insofern denke ich es konkret zu machen, ist zu sagen, ich gehe mit dir Mittwochnachmittag spazieren, oder?

00:46:45: Ich bring dir morgen Mittagessen oder keine Ahnung, ich komme und putze dir die Fenster.

00:46:53: Irgendetwas, was halt gerade passend ist und wie nahe man mit der Person ist, also wirklich konkret etwas zu machen, hilft mir.

00:47:02: Absolut und ich finde auch diesen Rückzug auch zu akzeptieren, dass vielleicht du auch mal Zeit dann für dich brauchst.

00:47:08: Genau.

00:47:08: Es ist ja auch wichtig.

00:47:09: Genau, also das ist bei manchen Menschen eben auch, also wenn ich mich zurückziehe, dann mache ich das nicht, um jemand anderen zu verletzen, sondern das mache ich immer, um mich zu schützen.

00:47:22: Und genau, genau.

00:47:23: Und das wird manchmal auch falsch verstanden und ich sage, wenn man sich dann ohnehin schon in einer Phase befindet und dann auch noch Vorwürfe, das ist natürlich auch nicht helfen.

00:47:37: Absolut

00:47:37: und ich meine, oftmals ist ja auch die Überforderung vom Umfeld mit dem Thema.

00:47:41: Genau.

00:47:41: Also ich kann das noch gut aus meiner Familienzeit berichten, wo eben mit meiner Mama das so präsent war.

00:47:46: Mein Vater heute Rückblicken muss ich eigentlich schmunzeln, der war maximal überfordert mit dem Thema und der wollte natürlich helfen, hat gesehen, hey, meiner Frau geht es schlecht bis hin zu, sie muss in die Klinik, dann ziehst du und zerrst du an dem Mensch und das ist alles lieb gemeint, aber manchmal einfach auch zu viel dann in dem Moment.

00:48:03: Und ich wiederum habe mich dann auch oft schuldig gefühlt, dass ich die Person dann nerfe, weißt du?

00:48:08: Und meine Mama wiederum hat sich schuldig gefühlt.

00:48:09: Der Kreislauf geht ja immer weiter und immer weiter, dass sie uns eine Last ist.

00:48:13: Genau.

00:48:14: Also, das ist ja schuldig.

00:48:15: Und deshalb ist es einfach, das Wichtigste ist einfach darüber zu sprechen, gerade mit den Ängsten, gerade... Mein Mann muss wissen, wenn es mir nicht gut geht.

00:48:29: Sonst kann er auch nicht unterstützen.

00:48:30: Und ja, reden, reden, reden.

00:48:33: Darüber

00:48:34: sprechen ist ja nie schlecht, deswegen sitzen wir heute Abend ja auch hier bei Adrian Läth ein.

00:48:38: Ich beobachte in letzter Zeit, ich weiß nicht, wie es dir geht, schon auch in unserem Alltag oder auch in Social Media einen Wandel zum Thema psychische Gesundheit.

00:48:45: Also da wird schon mehr dazu berichtet, wie es vielleicht nur vor ein paar Jahren war.

00:48:49: Du hast ja selber gesagt, du kanntest niemanden oder du wusstest überhaupt nicht, was du mit dem Thema anfangen sollst.

00:48:54: Inzwischen gibt es ja schon tolle Möglichkeiten, sich zu informieren.

00:48:57: und auch wirklich Hilfen, wo man aktiv in Anspruch nehmen kann.

00:49:01: Wie beobachtest du so diesen Wandel rund um das Thema Depression auch gesellschaftlich?

00:49:06: Hast du das Gefühl, es wird wirklich umgedacht oder ist es einfach eine nette Kampagne?

00:49:11: Also ich bin natürlich auch selber Mitglied bei Organisationen, bei der Stiftung Deutscher Depressionshilfe, bei der Deutschen Depressionsliga, da wird wirklich viel gute Arbeit gemacht, wo man ja für Betroffene, auch für Angehörige, da findet man online ganz viel, Hilfestellungen, Kontaktmöglichkeiten, auch auf vielen Sprachen, also da wird wirklich ganz viel gemacht.

00:49:36: Auf Social Media finde ich es manchmal Ja, man muss einfach immer schauen, woher kommt die Information, wie seriös ist sie tatsächlich.

00:49:47: Weil letztlich muss man sagen, wie ich vorher schon erwähnt habe, für eine Diagnose braucht man einfach einen Arzt oder einen Therapeuten.

00:49:54: Das ist nicht irgendjemand auf Social Media, der mir jetzt sagt, du hast diese drei Symptome drum, hast du diese Krankheit.

00:50:00: Das sehe ich eher ein bisschen kritisch.

00:50:04: Und insgesamt, ja, es ist heute bekannter und bewusster, aber es ist noch ein weiter Weg.

00:50:11: Also das sehe ich schon, eben gerade mit zu aussagen, wie Sie sehen gar nicht aus wie eine Depressive und mit dem Ehemann.

00:50:21: Merkt man einfach, dass es noch nicht angekommen ist.

00:50:27: Und ich denke mir, das ist auch der Grund, warum wir ja heute hier sitzen, umso wichtiger ist es.

00:50:32: dass man in der Öffentlichkeit drüber spricht, dass es normal wird, dass in der Öffentlichkeit drüber gesprochen wird, weil es geht ja viele an.

00:50:42: Und ich denke, mentale Gesundheit ist ja genauso wichtig wie körperliche Gesundheit.

00:50:46: Und in vielen Fällen geht es ja auch miteinander einher.

00:50:52: Es wäre einfach schön, wenn das, sage ich mal, mentale Gesundheit genauso normal angesehen wird wie ein Sporttag in der Schule oder ein Gesundheitstag in irgendeinem Unternehmen.

00:51:06: Ja, und gleichzeitig habe ich so ein bisschen das Bauchbehof, dass es dann zu banalisiert wird.

00:51:10: Weißt du, wie ich meine?

00:51:11: Wenn es zu oft Thema wird, ist es ja auch schwierig, finde ich oft zu unterscheiden.

00:51:16: Wer ist jetzt wirklich betroffen und wer nutzt diese Selbstdiagnose?

00:51:20: vielleicht über Social Media?

00:51:22: Genau, genau.

00:51:23: Also das ist tatsächlich auch ein Thema... Das ist zu beobachten gilt, ja?

00:51:29: Weil ich sage, wenn sich jemand eines Themas bedient, nur um Reichweite zu generieren, dann wird es einfach schwierig.

00:51:37: Ja, eben.

00:51:37: Und das mache ich mit dieser Banalisierung.

00:51:39: Ist ja auch eine gewisse Gefahr, die auch diese Sichtbarkeit wieder mit sich bringt.

00:51:42: Genau.

00:51:43: Auch wenn es super ist.

00:51:44: Also ich würde mich auch freuen, wenn man mehr darüber berichtet.

00:51:47: Was würdest du jetzt abschließend, Silvia, für dieses Thema sagen?

00:51:51: Welche Maßnahmen?

00:51:52: Weil du schon gesagt hast, ich würde mir wünschen, dass das mehr Thema wird, sollten vielleicht gesellschaftlich oder vielleicht in der Arbeitswelt, Schule, Medien, also was wäre so dein Auftrag, was da gemacht werden sollte oder mehr passieren darf dazu?

00:52:05: Ja, wie gesagt, mein Wunsch wäre einfach, dass das Thema mentale Gesundheit einfach genauso normal ist wie körperliche Gesundheit.

00:52:13: Und man nicht erst wartet, bis irgendeinen Symptom auftaucht.

00:52:17: Weil wir warten ja auch nicht bis uns da rücken wie dort, um mit Sport zu beginnen.

00:52:21: Und das beginnt ja schon mit dem... Ja, manche nicht.

00:52:28: Aber es wird niemand schief angeschaut, wenn er Sport macht.

00:52:32: Und ich denke, da könnte man wirklich ganz früh schon... beginnen.

00:52:35: und und und ich finde es auch schön, weil zum Beispiel, also ich kriege es auch mit, es passiert ja auch schon total viel.

00:52:41: Organisationen machen eben Workshops für Kinder zum Thema Gefühle und das wird auch in den Schulen schon schon gemacht.

00:52:50: und aber ich denke Das könnte man eben noch mehr integrieren.

00:52:54: Und wie gesagt, genauso wie es in Schulen und Organisationen schon Thema ist, könnte man es auch in die Unternehmen tragen, weil auch bei den Mitarbeitern ist mentale Gesundheit natürlich ein Thema.

00:53:07: Jemand, der dem es nicht gut geht, kann auch nicht so richtig gut arbeiten in den meisten Fällen.

00:53:13: An Hochschulen dasselbe Studierende sind oftmals betroffen.

00:53:18: Auch hier wird vielfach schon Unterstützung eben geboten und Hilfe angeboten.

00:53:26: Und hier könnte man, denke ich, noch ein Stück mehr in die Prävention gehen, damit es ... in manchen Fällen gar nicht erst so weit kommt.

00:53:35: Naja, und gerade in der Arbeitswelt würde ich mal behaupten, spielt ja auch noch oft die Angstzeiten der Betroffenen, weil eben die Erwartung oder oftmals dieses Vorurteil verbunden wird mit Depression, der hat sein Leben nicht im Griff oder der ist nicht strapazierfähig oder belastbar in der Form, dass vielleicht viele deswegen nicht darüber sprechen, auch vielleicht aus Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

00:53:52: Ja, ganz genau.

00:53:53: Und ich habe da auch eine Geschichte, un längst war ich in einem Unternehmen und die waren sehr stolz und ich finde es auch gut, dass sie sich dem Thema hingeben und die haben gesagt, Also wir bieten unseren Mitarbeitern die Möglichkeit Therapie zu machen und jeder, der die braucht oder der das in Anspruch nehmen möchte, der muss halt am Mittwoch und Nachmittag in dieses spezielle Büro kommen.

00:54:15: Jetzt weiß natürlich jeder, wenn da jemand am Mittwoch-Nachmittag in dieses Büro geht.

00:54:21: Ich sage der Ansatz gut, ja, Sie bieten etwas an, aber ich denke, da gibt es einfach auch noch Optimierungspotenzial.

00:54:29: Und ich glaube auch, viele glauben ja... nach wie vor, Thema mentale Gesundheit bedeutet Therapie.

00:54:35: Und das ist es ja nicht.

00:54:37: Da gibt es ja ganz viele andere Dinge, die man noch vorher machen kann, bevor es überhaupt mal zu einer Therapie kommt oder kommen muss.

00:54:44: Also da kann man ja schon viel früher, eben, genau zum Thema ... Dankbarkeit zum Thema Achtsamkeit, Meditieren, was auch immer es dann alles gibt, da gibt es ganz viele Möglichkeiten, die man auch in den Alltag integrieren kann oder könnte und das würde ich mir wünschen.

00:55:00: Absolut oder auch so dieses Damoklesschwer der Medikamente, was ja auch damit reinschwingt, dass man Angst hat, man wird gleich vollgepulvert mit tausend Tabletten und so, auch davor gibt es ja wesentliche Schritte, bevor man, für viele ist das super, also viele hilft es ja auch, ich weiß nicht, war das bei dir auch Thema?

00:55:14: Ja

00:55:14: klar, ja klar, also immer wieder.

00:55:18: Ich bin da offen.

00:55:20: Ich habe eigentlich das immer, wenn ich mich dann in professionelle Hilfe begeben habe, einfach das immer alles mitgemacht.

00:55:28: Ja, also beim ersten Mal war ich ja in der Situation, mir war das alles egal.

00:55:33: Also da hast du ja keine Emotionen mehr.

00:55:36: Ich habe gesagt, helft mir und ich habe das alles gemacht.

00:55:40: Ich habe das nicht hinterfragt.

00:55:41: Ist das gut, ist das schlecht?

00:55:42: Es hat mir insgesamt geholfen und insofern ... War's gut.

00:55:46: Ja, okay.

00:55:48: Du hast dein Buch heißt trotzdem glücklich, erfolgreich, alles.

00:55:52: Wo gibt's für dich jetzt heute Momente, wo du eben sagst, ja, da bin ich glücklich?

00:55:59: Tatsächlich gibt's die ganz oft.

00:56:01: Also, wenn ich mit meiner Familie im Garten sitze zum Beispiel, wenn ich mit meinem Mann und meinem Sohn einfach einen Kaffee im Garten trinke oder einen Spaziergang mach, wenn ich mich mit Freunden treffe, wenn ich auf ein schönes Konzert gehe, wenn ich... Ja, mit dir... Jetzt gerade fühle ich mich echt glücklich, mit dir den Podcast zu machen.

00:56:26: Schön.

00:56:28: Das freut mich.

00:56:28: Also, wenn du jetzt Gegenteiliges gesagt hättest... Das musst du jetzt sagen.

00:56:33: Ich habe sie vorhin dafür bezahlt.

00:56:35: Nein, aber... Nimmst du diese Momente, dass das Ja, ich bin glücklich oder jetzt bin ich glücklich intensiver war als früher?

00:56:43: Ja, klar.

00:56:45: Also früher, ich habe mir einfach keine Gedanken gemacht.

00:56:48: Das war das Leben und das ist normal und das läuft und ja.

00:56:51: Und jetzt, also allein heute, als ich da heute Mittag herkam, als wir begonnen haben, hier die Halle herzurichten, es war so schön da draußen, blauer Himmel und die gelben Blätter, bin ich gleich rausgelaufen, Foto gemacht.

00:57:05: natürlich, kann das, kann ich echt genießen.

00:57:08: Das kann ich mittlerweile und dann als positiven Moment quasi mitnehmen.

00:57:13: Da gibt es ja auch diese Geschichte.

00:57:17: dass man Steine in einer Hosentasche hat und quasi für jeden schönen Moment von der Linken in die rechte Hosentasche umschichtet und dann am Abend zählt, wie viele schöne Momente man hat.

00:57:31: Das mache ich nicht tatsächlich, aber ich merke schon, dass ich täglich schöne Momente sammle.

00:57:38: als früher.

00:57:38: Ja,

00:57:38: auf alle Fälle.

00:57:39: Also du machst dir bewusst da und ich glaube, das können wir vielleicht auch mitgeben an alle, die vielleicht Menschen kennen, die davon betroffen sind oder die selbst betroffen sind.

00:57:48: Ich glaube, dieses Bewusstsein spielt schon eine extreme Rolle, oder?

00:57:51: Ja.

00:57:51: Bei diesem ganzen Thema darüber.

00:57:53: Ja.

00:57:53: Ja.

00:57:54: Weil du glaubst ja, also wenn du da in der Depression steckst, du glaubst ja, es ist alles schlimm und es wird nie wieder besser.

00:58:00: Das ist ja, du siehst ja nichts, was positiv ist und, und, und ... Ja, und kannst es auch nicht spüren und kannst es auch nicht abrufen.

00:58:12: Also wenn du da drin steckst und denkst, das war auch nie schön.

00:58:16: Was ja völliger Blödsinn ist, es ist ja nur die Momentaufnahme und das habe ich eben auch gelernt oder ein Stück weit mir angeeignet, dass sich dann das Leben wirklich in Tageseinheiten gliedere.

00:58:31: Dass ich sage, okay, heute ist der Tag so und den finde ich... Bescheiden, aber ich weiß, morgen kann es schon wieder anders sein und das macht es dann nicht ganz so unendlich.

00:58:42: Mir persönlich hilft das halt so.

00:58:44: Ja, ja klar.

00:58:45: Weil du sagst, mir hilft das halt.

00:58:47: Du bist ja auch jemand, der gerne lacht und der auch Humor hat.

00:58:50: Sollte man jetzt nicht mal in meinem Thema Depressionen, wir mussten vorhin selber lachen, als wir backstage saßen und haben gesagt, hey, eigentlich total peinlich, wir reden heute hier über Depressionen und wir draußen waren gelacht und eingemacht.

00:59:00: Aber irgendwie ist es ja doch so schön, dass man ja dieses Mysterium rund um Depressionen auch nehmen kann, dass es ja jetzt sind Menschen, die nie lachen können.

00:59:08: Auch du selber lachst ja gern.

00:59:09: Und gibt es da, deswegen will ich dich damit nehmen, gibt es da Momente, wo du vielleicht jetzt zurückblicken.

00:59:14: Echt drüber lachen musst, wo damals für dich gar kein Horizont in Sicht war?

00:59:18: Ja, unlenkst.

00:59:20: Ja, unlenkst war ich mit dem Auto unterwegs.

00:59:22: In Schildtach.

00:59:24: Und dann war da die Straße gesperrt.

00:59:26: Ja gut, bei Schildtach kann man schon

00:59:27: mal auf.

00:59:31: Und das war für mich, also du hast ja vorhin schon erwähnt, Auto fahren ist einfach für mich ein Thema.

00:59:38: Das ist eine Herausforderung, die ich mich tatsächlich bewusst stelle.

00:59:42: Und dann bereite ich mich vor, wo fahre ich hin und wo muss ich hin und wann.

00:59:46: Das stresst mich und wie gesagt, das ist dem stelle ich mich wirklich bewusst, um eben das auch zu schaffen, nach wie vor Auto fahren zu können.

00:59:56: Und dann bin ich da in Schildach.

00:59:58: Und dann ist da die... Nein, deshalb musste ich nach Schildtag, so war die Geschichte.

01:00:03: Weil die Straße gesperrt war.

01:00:04: Und das war so schlimm für mich, dass ich echt stehen bleiben musste.

01:00:10: Dann habe ich eine Stunde geweint und dann bin ich weitergefahren.

01:00:17: Das war so schlimm für mich.

01:00:18: Ich hatte dann auch meinen Mann am Telefon.

01:00:22: Aber wie gesagt, ich bin dann nach Hause gekommen.

01:00:24: Es war eigentlich überhaupt nichts Schlimm.

01:00:27: Jetzt

01:00:27: drückt mir gut.

01:00:28: Wobei, die

01:00:29: Struktur,

01:00:30: die Struktur war weg, die du dir gelegt hast.

01:00:32: Das hat die Unsicherheit ausgelöst.

01:00:35: Das sind auch dann die Dinge, die ich meinen Freunden dann erzähle und wo wir gemeinsam drüber lachen können.

01:00:42: Aber das sind auch Dinge, wo ich mich heute dann... recht schnell wieder rausholen kann.

01:00:50: Und früher war das ihm nicht der Fall.

01:00:52: da, da war das dann eine Dauerschleife, da war dieser kleine Moment, der für jeden anderen völlig, also nicht nachvollziehbar war, was da denn jetzt ein Problem wäre, so schlimm und so die Spirale nach unten, dass dass es einfach, dass irgendwann dann gar nichts mehr geht.

01:01:12: Na klar, man katastrophisiert ja dann.

01:01:14: Also aus dem Kleinen wird dann plötzlich der Riesens riesen schlimme Thema mit Unfall und wir werden alle nicht mehr nach Hause kommen.

01:01:23: Da kann ich jetzt schon drüber lachen.

01:01:25: Also in der Situation selber

01:01:26: finde ich das gar nicht lustig.

01:01:29: Oder deine Aufbruch zu deiner Malreise beispielsweise,

01:01:32: wo

01:01:33: du dir so viel Mut gefasst hast.

01:01:36: auch ein interessantes Beispiel eigentlich.

01:01:37: Du wolltest dir was Gutes tun und startest da los und hast dann die Panne.

01:01:41: Ja, genau.

01:01:42: Endlich wieder mal im Auto und dann habe ich die Panne und warte da drei Stunden am Straßenrand.

01:01:46: Ja, aber ich habe es geschafft.

01:01:48: Ich habe es geschafft und das sind dann auch trotzdem die Momente, wo man dann wieder Mut schöpft.

01:01:57: Also, weil, da ist im Vorher die große Krise und ich schaff das alles nicht.

01:02:05: Und dann schafft man es trotzdem.

01:02:06: Und wie gesagt, die sind ja für einen Beobachter, die sind ja keine Probleme.

01:02:12: Oder wenn ich in einem Supermarkt stehe und plötzlich mir das alles zu viel ist und ich daraus muss, das kann man ja nicht, das kannst du niemandem erklären.

01:02:24: Und ich habe aber trotzdem dann gelernt, eben darauf zu reagieren.

01:02:28: Das tut mir jetzt grad überhaupt nicht gut oder das ist auch eine Panikartak oder wie auch immer.

01:02:33: und da muss ich dann reagieren und dann bleibe ich halt stehen im Auto und heul und dann geht es irgendwann wieder und dann fahre ich wieder

01:02:43: weiter.

01:02:44: Ja klar, absolut.

01:02:45: Also ich meine, das gehört ja auch zu deinem Werk zur Koffer.

01:02:48: Ja, genau.

01:02:48: Letztendlich

01:02:49: zu wissen, was du in so einer Situation dann nicht tust.

01:02:52: Vielleicht abschließen, bevor es für dich jetzt auch mit dem Blick auch ein bisschen auf die Uhr entweder oder geht, hier bei Adrianett ein.

01:02:58: Wenn du eine Botschaft jetzt aus dem Standpunkt Sylvia trotzdem glücklich erfolgreich alles jetzt auch mit deinem Buch... Wenn du da eine Botschaft an Menschen richten könntest oder vielleicht jemand, der selber gerade eine nativen Lebenskrise steckt, der selber merkt, oh ja, Thema Depression ist bei mir auf dem Schirm, was würdest du der Person heute mitgeben?

01:03:23: Es ist natürlich immer schwierig jemandem zu sagen, der gerade in der Krise steckt, es wird wieder gut.

01:03:31: Das ist immer das, was ich auch am allerwenigsten hören wollte.

01:03:36: Ich bin jetzt gerade so ein bisschen am überlegen, was ich denn gerne gehört hätte.

01:03:46: Ich habe am liebsten gehört, weil für mich immer die Angst riesengroß war.

01:03:52: dass mich dann alle verlassen, dass ich einfach irgendwann alleine dastehe.

01:03:57: Das war wieder bei dem ich falle zur Last.

01:03:59: Genau, ganz genau.

01:04:00: Und für mich ist einfach, für mich war immer das Wichtigste, dass mir jemand das Gefühl gibt oder auch sagt, ich bin da.

01:04:11: Ich bin da, egal was ist, ich bleibe bei dir und ich lasse dich nicht alleine.

01:04:16: Dieses Alleine gelassen werden, das war für mich immer ein ganz großes Thema.

01:04:21: Ja, klar, natürlich.

01:04:22: Und umgekehrt auch wieder das Gefühl, wahrscheinlich ich bin eine Last oder

01:04:27: ich,

01:04:28: ja, ich führe zu mehr Problemen sozusagen, was ja leider Gottes im schlimmsten Fall ja auch bei vielen Menschen zu suizidalen Gedanken führt.

01:04:35: Auf alle Fälle, auf alle Fälle.

01:04:36: Und wenn man sich, es ist ja die Statistik ist ja draußen, also bei jungen Menschen, also von zehn bis fünfundzwanzig sind jugendliche und junge Erwachsene, ist Suizid die häufigste Todesursache.

01:04:49: Und das ist... Also das ist ja der absolute Wahnsinn.

01:04:52: Ich denke, da kann man schon ansetzen.

01:04:56: Da müsste man eben Themen finden oder wie man eben hier auch entgegenwirken kann.

01:05:02: Und ich denke, ein wesentliches Thema ist einfach zu informieren, dass es jeden betreffen kann, dass es auch Jugendliche betreffen kann, dass es... manchmal einfach nicht ersichtlich ist und wenn Veränderungen spürbar sind, dass man immer hinschauen soll und es auch immer ansprechen soll.

01:05:23: Weil manche trauen sich dann oft gar nicht, dass sie sagen, ich glaub, ich glaub, ich glaub, der hat irgendwie komische Gedanken oder so und trauen sich aber dann die Person nicht ansprechen und ansprechen ist einfach immer besser.

01:05:35: Weil also ich weiß einfach von mir, es ist eine wahnsinnige Erleichterung, wenn du jemanden hast, mit dem du drüber reden kannst.

01:05:43: als wenn du alles selber mit dir, also mit dir alleine ausmachen musst.

01:05:47: Was du dann eh in so einer Phase gar nicht mehr hinkriegst.

01:05:50: Na,

01:05:50: und da setzt der dann das Gehirn aus.

01:05:52: Also ich denke, dieser Punkt, wo dir sterben, einfach als jetzt die beste Lösung vorkommt, einfach plausibel wird, bevor Menschen dahin kommen, muss man sie abfangen und muss ihnen geholfen werden.

01:06:11: oder eben das Signal auch, ich bin da

01:06:13: und du bist

01:06:14: keine Last.

01:06:14: Genau.

01:06:16: Zählen wir, dann gehen wir doch jetzt in Entwederoder hier über.

01:06:19: Ich habe mir natürlich auch für dich ein paar Fragen nochmal abseits jetzt nur rund um das Buch rund um Thema Depressionen mitgenommen ins Gepäck.

01:06:27: Einfach, um dich da nochmal mehr vielleicht rund um das Thema Buchautor etc.

01:06:32: Autorin kennen zu lernen.

01:06:34: Wir gehen doch mal einfach direkt rein hier bei Entwederoder.

01:06:36: Und zwar möchte ich davon dir wissen, Was fällt dir leichter?

01:06:40: Reden oder schreiben?

01:06:41: Schreiben.

01:06:43: Bist du verwundert?

01:06:44: Ja.

01:06:46: Kannst beides gut, tatsächlich.

01:06:48: Okay.

01:06:49: Wenn du wählen müsstest, lachen mit Freunden oder nachdenken in Ruhe?

01:06:53: Lachen mit Freunden.

01:06:54: Okay,

01:06:54: das hilft dir schon.

01:06:55: Das ist deine Medizin.

01:06:56: Okay.

01:06:57: Tagebuch schreiben oder Podcast hören?

01:06:59: Es tut mir leid daran, Tagebuch

01:07:01: schreiben.

01:07:02: Ja, okay.

01:07:05: Stiller Rückzug oder Austausch mit anderen?

01:07:09: Das kommt.

01:07:12: Auf was kommt es an?

01:07:15: Wer die anderen sind?

01:07:16: Okay.

01:07:20: Also tatsächlich dann in den Momenten, wo es dir schlecht geht, wahrscheinlich

01:07:23: noch bewusster.

01:07:25: Das kommt tatsächlich darauf an, wie weit fortgeschritten es schon ist.

01:07:28: Also je schlechter es mir geht, umso weniger bin ich auf Austausch.

01:07:34: Leider.

01:07:36: Aus deinem Buch gegriffen Kapitel Tiefpunkt oder Kapitel Aufbruch?

01:07:41: Was fiel dir beim Schreiben schwer?

01:07:46: Es war immer so mit den Themen, also mit den Phasen, wo es mir schlecht ging, die zu bearbeiten, das war tatsächlich nochmal eine Herausforderung.

01:07:57: Ich glaube, dass mir diese Kapitel für meinen persönlichen Entwicklungsprozess mehr gebracht haben, aber das war definitiv härter.

01:08:09: Naturspaziergang oder Musik hören?

01:08:11: Naturspaziergang.

01:08:12: Okay,

01:08:12: ganz klar.

01:08:13: Ist das auch eines deiner Werkzeuge?

01:08:14: Ja,

01:08:14: ganz klar.

01:08:15: Natur, also Wasser und Wald.

01:08:17: Okay.

01:08:19: Früher aufstehen oder später starten?

01:08:21: Früher aufstehen.

01:08:22: Okay.

01:08:23: Buchlesen oder gute Gespräche führen?

01:08:30: Gute Gespräche führen, tatsächlich.

01:08:33: Ich lese auch gerne ein gutes Buch, aber wenn ich mich entscheiden muss, dann sind es die Gespräche.

01:08:38: Ja, also... Kann ich nachvollziehen?

01:08:40: Definitiv.

01:08:41: Und ich glaube auch, das ist, weil du selber gesagt hast, reden generell in der Form ist einfach auch wichtig.

01:08:46: Und dann halt, wenn du sagst, da tut mir ein Mensch gut, mit ihm zu reden, bringt dir wahrscheinlich auch wieder Energie zurück.

01:08:52: Auf alle Fälle.

01:08:52: Ja, auf alle Fälle.

01:08:53: Und auch einen anderen Blickwinkel.

01:08:56: Es hat manchmal einfach nur mit Perspektive zu tun.

01:09:00: Und da tut es mir gut, wenn ich von jemand anderem seine Einschätzung höre.

01:09:05: Wenn du dich nur schleibe, vielleicht verfängst.

01:09:07: Okay.

01:09:09: Lieblingsort drinnen oder draußen?

01:09:11: Draußen.

01:09:12: Ja, okay.

01:09:13: Jetzt zum Schluss hier bei Entweder.

01:09:15: Oder möchte ich von dir wissen, das Herz auf der Zunge oder lieber zwischen den Zeilen?

01:09:20: Das Herz auf der Zunge.

01:09:22: Das wusstest du.

01:09:23: Das

01:09:23: wusst ich ja.

01:09:25: Okay, Seel-Werdern, darfst du jetzt natürlich auch hier beim Endspurt Adrian Let einwählen?

01:09:30: Du kennst es schon, du warst ja schon mal hier zu Gast aus einer Frage rund ums Gestern, heute oder morgen.

01:09:35: Und dann darfst du deine eigentliche Salzine, ich habe da nichts beeinflusst.

01:09:39: Über was sollen wir sprechen?

01:09:40: Über heute.

01:09:40: Über heute.

01:09:41: Bleibst du immer hier im Moment, okay?

01:09:44: Dann mische ich natürlich auch wieder für dich.

01:09:47: Ihr seid jetzt da, ihr seid die Zeugen.

01:09:48: Normalerweise habe ich keine Zeug.

01:09:51: Und du darfst dir die Karte deiner Wahl aus dem Heute ziehen.

01:09:57: Silvia, wir beide sprechen im Heute über.

01:10:01: Was machst du komplizierter, als es eigentlich sein müsste?

01:10:05: Ach, das passt doch auch schon wieder.

01:10:07: Hey, da stimmt doch was nicht.

01:10:09: Also Silvia, was machst du komplizierter, als es eigentlich sein müsste?

01:10:20: Was mache ich komplizierter, als es sein müsste?

01:10:22: Ich kann dir ein Beispiel von mir geben.

01:10:24: Ich denke viel zu viel, katastrophisiere viel zu viel im Vorhinein über irgendwas nach.

01:10:30: Was sein könnte, was jemand sagen könnte, dann rufe ich da an, entweder geht der Mensch gar nicht dran, so, dann denke ich schon wieder, Scheiße, jetzt muss ich da wieder anrufen, mit dem gleichen Gedankengang, zwei Stunden lang, dann rufe ich da an, dann habe ich jemand dran, dann sagt die Person, äh, nö, ist kein Problem.

01:10:47: Ah ja.

01:10:47: Und dann leg ich auf und denke, Ey, ich habe jetzt ernsthaft einen halben Tag damit verbracht, mir das Leben schwer zu machen oder tagelang.

01:10:55: Warum?

01:10:57: So.

01:10:57: Aha.

01:10:58: Das ist mein Punkt.

01:10:59: Ja, das stimmt.

01:11:00: Das mache ich auch so.

01:11:03: Wir kommen im Klub.

01:11:06: Ich glaube, das machen auch nur die Depressiven so.

01:11:10: Nein, Spaß.

01:11:16: Ja, also wir sind dann wieder beim Thema Autofahren.

01:11:19: Da mache ich mir auch zu viele Gedanken, weil ich denke mir, wenn die Ampel dann ausfällt und wenn ich da nicht abbiegen kann, wie fahre ich dann und wo packe ich, wenn da kein Parkplatz ist?

01:11:28: und dann geht es mir auch so.

01:11:31: Da fährst du gar nicht erst los.

01:11:32: Ich

01:11:34: fahr schon los und dann ist alles unkompliziert und da ist ein Parkplatz vor der Tür.

01:11:40: Okay, Silvia, dann hast du ja jetzt die Ehre.

01:11:42: Du bist ja auch schon hier mit jetzt in der Kategorie der Kettenfragen gelandet bei Adrian Lett ein.

01:11:47: Nämlich jeder Gast, der bei mir zu Gast ist, darf für den nächsten Gast immer eine Frage mitbringen.

01:11:52: Und du hast natürlich die Ehre danach auch eine Frage für den nächsten Gast zu stellen.

01:11:57: Und für dich haben wir doch heute mitgebracht für meinem letzten Gast, aus meiner letzten Welches Bild oder welche Erinnerung trägt dich durch schwere Zeiten und warum?

01:12:07: Es ist tatsächlich ein Foto, ein Foto von meinen Bären, meinem Mann und meinen Sohn.

01:12:13: Weil die einfach das Wichtigste sind für mich, die sind immer für mich da und mit denen bin ich immer glücklich und die tragen mich durch schwere Zeiten.

01:12:20: Sehr schön.

01:12:20: Vielen, vielen Dank fürs Teilen erst mal.

01:12:23: Und dann, liebe Silvia, bin jetzt natürlich gespannt, was du hast extra aufgeschrieben von meinem nächsten Gast, wie es ihn willst.

01:12:32: Ja, ich habe mir Gedanken gemacht, weil ich habe ja das erste Mal in meinem Leben ein Buch geschrieben und darum habe ich mir gedacht, wäre vielleicht die Frage interessant für deinen nächsten Gast.

01:12:43: Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?

01:12:47: Und was war das?

01:12:49: Okay, sind wir gespannt.

01:12:50: Wir sind gespannt, was der Gast darauf anbaut mit.

01:12:52: Vielen, vielen Dank dir für die Frage.

01:12:55: Wichtiger denn je.

01:12:56: Vielen, vielen Dank an euch alle, dass ihr hier euch extra die Zeit genommen habt, hier herzukommen, dass ihr vielleicht gesagt habt, hey, also den Adrearen, der da einlädt, dann kenne ich zwar nicht, aber auf die Party gehe ich mal und guck mir das mal an.

01:13:07: Ich fand es unglaublich schön.

01:13:09: Danke an dich, dass du dieses Thema, was eben leider Gottes viel zu oft noch tabuisiert wird, so sichtbar machst und so mit uns teilst.

01:13:17: Ich meine, ihr, die hier jetzt seid, ihr natürlich kriegt's leifenden Farbe mit, aber es werden natürlich auch Menschen einschalten in die Folge.

01:13:23: Wir zeichnen ja auf.

01:13:25: was wir heute gemacht haben, d.h.

01:13:26: auch an alle Adrian-Lead-Einhörenden, können das nochmal nachhinein auch nochmal konsumieren.

01:13:31: Ihr natürlich auch, wenn es euch gefallen hat.

01:13:33: Ich möchte dir Danke sagen, ich möchte vor allen Dingen... An den lieben Markus, der jetzt gerade verschollen ist.

01:13:38: Danke schön, sagen.

01:13:39: Ah, da kommt er ja.

01:13:41: Dass du heute, also es ist schon eine Ehre von dir an moderiert zu werden, muss ich mal ganz ehrlich sagen.

01:13:45: Also vielen, vielen Dank an der Stelle.

01:13:48: Nein, und euch natürlich danke, dass ihr gekommen seid.

01:13:50: Ich hätte nie damit gerechnet, dass es eine Premiere geben wird von Adrian Let Ein live.

01:13:55: Also... muss ich mir heute noch so klar machen, dass das jetzt stattgefunden hat.

01:14:00: Danke, dass ihr da mit dabei war, den Moment bereichert habt.

01:14:03: Und vielleicht gibt es ja wieder mal ein Live-Podcast in der Form, vielleicht auch mit dir.

01:14:06: Liebe Sylvia, schau mal mal.

01:14:08: In der nächsten Folge, so viel darf ich sagen, gibt es eine weitere Premiere.

01:14:11: Also wenn ihr einschaltet, würde ich mich sehr freuen, nämlich auch das kann ich immer noch nicht glauben, es gibt die Folge hundert.

01:14:18: Und in der Folge hundert habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir, einen Überraschungsgast, was mir auch sehr viel bedeutet hat, dass er zugesagt hat, so viel kann ich schon sagen, sie ist ein Mann.

01:14:26: Also wenn ihr wollt, schaltet gerne ein, ich freue mich mehr denn je und danke für die Unterstützung an alle, die einschalten, weil auch das überwältigt mich immer wieder, dass das jetzt schon seit drei Jahren ... Ja, das euch Spaß macht, mir beim Quatschen zuzuhören.

01:14:38: Also, nein, ihr seid einfach großartig.

01:14:41: In diesem Sinne, vielen Dank, das war Adrian Lett ein, hier live mit euch in Offenburg.

01:14:46: Das war Adrenalin mit dir Silvia.

01:14:48: Vielen, vielen Dank.

01:14:49: Und wir werden natürlich auch alle relevanten Daten holen, zum Beispiel auch um Anlaufstellen.

01:14:53: Wir haben es schon besprochen, auch dieses Mal bei der Folge in die Show Notes stecken, dass wenn ihr jetzt sagt, ich kenne jemand oder da ist jemand verbetroffen von dem Thema, dann bitte Hilfsangebote gibt es da auch für euch.

01:15:04: Und wenn nicht, das ist die Silvia auch gerne für euch da oder auch dein Buch dafür da.

01:15:08: Ganz genau.

01:15:09: Also ich möchte mich auch noch mal bedanken an dieser Stelle, damit so ein Buch oder auch so eine Veranstaltung stattfinden kann.

01:15:15: Da spielen natürlich ganz viele, viele Menschen mit.

01:15:18: Ich möchte heute, der Knolli wird sich dann noch bei allen bedanken, aber ich möchte heute drei hervorheben, ohne die drei, die es nicht stattgefunden hätte.

01:15:26: Der erste ist natürlich mein Lieber Stefan.

01:15:28: Danke, dass du immer an meiner Seite bist und du alles unterstützt.

01:15:31: Und der wird für euch auch noch da sein, weil der übernimmt jetzt dann den Buchverkauf dahinten.

01:15:38: natürlich du, Adrian.

01:15:39: Danke, dass du dein Format hier heute zur Verfügung stellst, dass wir diesen wichtigen Thema heute hier Bühne geben durften und du als Freund von mir, dass ich heute mit hier sitzen darf, freut mich natürlich ganz besonders.

01:15:54: Und last but not least, unser lieber Markus, mein lieber Freund.

01:15:58: Danke, dass du hier die Moderation heute für uns übernommen hast.

01:16:01: Eine riesige Ehre.

01:16:03: Freut mich total, freut mich total, dass wir so einen schönen Abend gemeinsam miteinander erleben durften.

01:16:10: Und ja, freue mich jetzt auf gemeinsame Gespräche.

01:16:12: Definitiv.

01:16:13: Vielen, vielen Dank.

01:16:14: Und wir sagen schon mal Tschüss bei ATRA und LED-EIN.

01:16:16: Bis zum nächsten Mal.

01:16:17: Bis zum nächsten Mal vielleicht auch mit euch.

01:16:18: Tschüss, danke.

01:16:50: Wunderbar,

01:16:59: sehr schön.

01:17:01: komplizierter sein muss.

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